Überspannungsschutz Geschützt vor Blitzschäden

Bild: fergregory, iStock; Obo Bettermann
29.07.2016

Wenn eine Schlechtwetterfront auf einen zukommt, sucht man lieber schnell Schutz gegen die Auswirkungen von Blitzen. Um fest installierte Anlagen zu schützen, greifen Unternehmen auf Blitz- und Überspannungsmaßnahmen zurück – der Schlüssel zum sicheren Betrieb.

Eine dezentrale Energieerzeugung aus PV-, Windkraft- und Biogas-Anlagen in Kombination mit herkömmlichen Kraftwerken fordert das moderne Energienetz. Im Smart Grid müssen die lokalen Stromerzeuger, Verbraucher und Speicher-Systeme koordiniert und effizient geführt werden. In Privathaushalten ergänzt das Smart Home oder auch Smart Building genannte Energienetz die Energieumsätze. Der Elektroinstallateur verbindet die Gebäudetechnik mit moderner Heizungs- und Klimatechnik bis zu den Haushaltsgeräten in einem Netzwerk. Blitze und Überspannungen gefährden alle elektronischen Geräte und können zu einem kostspieligen Totalausfall führen. Die gefährlichen Blitzströme und Überspannungen müssen kontrolliert und zerstörungsfrei abgeleitet werden.

Empfohlene Schutzmaßnahmen

Um die Investitionen zu schützen, ist ein fachgerechter Blitz- und Überspannungsschutz erforderlich. Die deutschen Versicherungen fordern in der VdS-Richtlinie 2010 Maßnahmen zum Blitz- und Überspannungsschutz für PV-, Biogas- und Windkraft-Anlagen. Vom Gesetzgeber wird in der Landesbauordnung (LBO) Blitz- und Brandschutz für öffentliche Gebäude definiert.
Durch den Potentialausgleich werden Spannungsunterschiede sowie die daraus resultierende Funken- und Brandgefahr verhindert. Hierzu müssen die in ein Gebäude führenden Leitungen in den Blitzschutz-Potentialausgleich eingebunden werden.

Auch bei Gebäuden ohne Blitzschutz­anlage ist der Einsatz von Überspannungsschutz (Typ 2) gegen induktive und leitungsgebundene Störimpulse empfehlenswert. Bei vorhandener Blitzschutzanlage muss der Potentialausgleich blitzstromtragfähig mit mindesten 16 mm² Kupfer und mit Blitz- Überspannungsschutz-Ableitern (Typ 1+2) erfolgen. Neben dem Schutz der Energiesysteme müssen die Kommunikationssysteme in die Schutzmaßnahme eingebunden werden. Nur ein Schutzkonzept, das alle Systeme beachtet, kann Ausfälle durch Überspannungen verhindern.

Installation und Leitungsführung

Die fachgerechte Leitungsführung ist in der Norm VDE 0100-520 festgelegt. Metallene Leitungsführungs- und Kabeltrag-Systeme reduzieren zusätzlich die Induktion von Überspannungsimpulsen. Im Bereich von Brandschutzwänden muss die Brandweiterleitung sowohl außerhalb als auch innerhalb des Gebäudes unterbunden werden. In Flucht- und Rettungswegen dürfen durch die Leitungen keine Brandlasten eingebracht werden. Im Bereich der Biogas-Anlagen werden immer wieder Totalschäden durch Feuer verursacht. Ein fachgerechter Brandschutz könnte diese Brände ­lokal einschränken und die Brandweiterleitung verhindert.

Protect-Plus-Programm

Eine fachgerecht installierte Anlage kann die Anzahl der Schäden und Ausfälle minimieren. Mit dem Protect-Plus-Programm bietet Obo Bettermann vom äußeren Blitzschutz bis zum Überspannungsschutz ein komplettes Programm gegen die Auswirkung der Blitzeinwirkung. Auch Leitungsführung und Brandschutz sind Themen wo das Unternehmen Anlagen sicher betreiben kann. Das Programm bietet:

  • Schutz vor direkten ­Blitzeinschlägen: Die enorme Energie von Blitzen kann PV-Anlagen im Handumdrehen zerstören und die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage gefährden.

  • Schutz vor Überspannung: Dem empfindlichen Wechselrichter drohen auf der Wechselspannungsseite zerstörerische Überspannungen durch Schalthandlungen und Netz­einkopplungen. Blitzeinschläge erzeugen in einem Umkreis von zwei Kilometern gefährliche Überspannungen. Diese Spannungsspitzen reichen im Ernstfall aus, um das Herzstück der Anlage zu beschä­digen.

  • Schutz vor Umwelteinflüssen: Die Beanspruchung von PV-Anlagen nimmt stetig zu – meteorologische Beobachtungen zeigen eine Zunahme von extremen Witterungsbedingungen. Nur eine solide ausgeführte Installation trotzt Regen, Schnee, Hitze und Kälte während der gesamten Lebensdauer der Anlage.

  • Schutz vor mechanischer Belastung: Eine PV-Anlage ist unterschiedlichen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Wind rüttelt kontinuierlich an allen Anlagenteilen im Außenbereich, Schnee lastet auf der gesamten Anlage. Bei senkrechter Kabelführung treten hohe Lasten auf, die durch eine entsprechende Zugentlastung aufgefangen werden müssen.

  • Schutz vor Brandausbreitung: Brandschutz für PV-Anlagen hat verschiedene Anforderungen: Die Brandweiterleitung im Bereich von Brandschutzwänden muss sowohl außerhalb als auch innerhalb des Gebäudes unterbunden werden. In Flucht- und Rettungswege dürfen durch die Kabel- und Leitungsführung keine Brandlasten eingebracht werden.

Ein durchdachtes System für die gesamte elektrotechnische Infrastruktur einer Photovoltaik-Anlage – dafür steht ProtectPlus. Unterschiedliche Bauteile ergeben einen umfassenden Schutz, der sowohl den Errichter als auch den Betreiber der Anlage ruhig schlafen lässt.

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  • Überspannungsschutz des Energienetzes

    Überspannungsschutz des Energienetzes

    Bild: Obo Bettermann

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