Energiekabel Ostsee unter Strom

3-adriges VPE isoliertes MS Unterwasserkabel mit PE-Mantel und Armierung, Schirmbereich längs- und querwasserdicht.

Bild: Nexans
18.06.2016

385 MW Strom für 400 000 Haushalte – das sind die Eckdaten, die der Offshore-Windpark Arkona leisten soll. Um den erzeugten Strom an Land zu bringen, verwendet der Betreiber knapp 80 Kilometer Energiekabel.

Für den Offshore-Windpark Arkona wird das Werk Hannover des Kabelsystemherstellers Nexans 76 km Energiekabel an den Energiekonzern Eon liefern. Die entsprechenden Seekabel sind zum Betrieb mit jeweils 33 kV ausgelegt und sollen zur internen Verkabelung des Windparks eingesetzt werden, der zwischen den Ostseeinseln Rügen und Bornholm errichtet werden soll.

Ab 2019 soll der Windpark mit insgesamt fast 385 MW Leistung Strom für ungefähr 400 000 Haushalte erzeugen. Der Auftrag umfasst zum einen 48 km dreiphasige Kabel im Querschnitt 300 mm² und zum anderen 28 km Kabel im Querschnitt 800 mm². Auch die zur Installation erforderlichen Garnituren und Zubehörteile sind Gegenstand des Vertrags.

Geht alles nach Plan, soll die Auslieferung Anfang 2018 erfolgen. Vereinbarter Lieferort ist der Rügener Fährhafen Sassnitz, den Eon im vergangenen Sommer als Logistikknoten für dieses Projekt gewählt hat. Mit den georderten Kabeln werden die 60 Windkraftanlagen untereinander verbunden und darüber hinaus an die Transformatoren-Plattform angeschlossen. Um in diesem Zusammenhang den hohen Stromstärken gerecht zu werden, die bei Verkabelung einer Reihe von Windkraftanlagen entstehen, sollen im Windpark Arkona zum ersten Mal Nexans-Seekabel für 33 kV im großen Querschnitt 800 mm² verwendet werden.

Der Auftrag ist der erste Auftrag über Seekabel zwischen der Eon und Nexans. Für die Vergabe des Großprojekts an das Werk Hannover sprachen laut Unternehmensangaben vor allem die Erfahrung, die das Unternehmen im Bereich Mittelspannungsseekabel vorweisen kann. Hinzukommen viele Referenzprojekte, die Nexans in den letzten Jahren beliefert hat und beliefern wird.

Zu diesen zählt unter anderem die Lieferung von Unterseekabeln zur Erhöhung der Spannungskapazitäten in drei norwegischen Fjorden für Lofotkraft oder auch die Verkabelung des weltweit ersten schwimmenden Windparks. Diesen plant der norwegische Energiekonzern Statoil derzeit im schottischen Hywind.

Am geplanten Windpark Arkona wird Statoil ebenfalls beteiligt sein: Als Entwicklungspartner hält er einen Anteil von 50 Prozent des Projekte. Verantwortlich für die Errichtung und den späteren Betrieb des Windparks zeichnet jedoch der deutsche Stromkonzern Eon verantwortlich.

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