Diese Übernahme bietet Bosch die Chance, noch breiter am Markt aufzutreten. Bosch hatte sich bereits bei der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens eine Option auf den Erwerb der Anteile gesichert. Die vollständige Übernahme war damit bereits im Joint-Venture-Vertrag als Möglichkeit angelegt. Für die derzeit insgesamt etwa 340 Mitarbeiter von EM-motive in Stuttgart und Hildesheim hat die Änderung der Gesellschafterverhältnisse ihres Unternehmens keine unmittelbaren Auswirkungen.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
„Die Elektromotoren des Unternehmens finden sich beispielsweise bereits in Fahrzeugen von Daimler, Porsche, Fiat, Volvo sowie Peugeot und Street Scooter. Bosch möchte mit der Neuausrichtung nun insbesondere weitere Kunden im stark wachsenden globalen Markt gewinnen“, erläutert Dr. Mathias Pillin, Mitglied des Bereichsvorstands Powertrain Solutions mit Zuständigkeit für das Marktsegment Elektrofahrzeuge. Der bestehende Betrieb von EM-motive wird an Robert Bosch übergehen. Der Erwerb der Anteile erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden. Über den Kaufpreis und die weiteren Modalitäten des Erwerbs vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.
Das Joint Venture EM-motive war gegründet worden, um den Einstieg in die Elektromotoren-Fertigung für beide Partner wirtschaftlich zu gestalten: Bei anfänglich kleinen Stückzahlen teilten die Konzerne die hohen Investitionen für Entwicklung und Fertigung von Elektromotoren auf. Das ermöglichte Bosch und Daimler einen frühen Einstieg in die Elektromotoren-Fertigung.
Im elektrischen Antrieb ist der Motor eine Schlüsselkomponente. Je effizienter er arbeitet, desto weniger Energie verbraucht er – das steigert die Reichweite und reduziert die Kosten deutlich. Denn schon jetzt wächst das Geschäft mit der Elektromobilität stark. Bosch ist sich sicher, dass es sich spätestens Anfang des kommenden Jahrzehnts zu einem Massenmarkt entwickeln wird.