2,1 TWh über die gesamte Lebensdauer Energieverbrauchsanalyse von E-Motoren zeigt hohes Einsparpotenzial

ABB AG

In der Industrie sind weltweit mehr als 300 Millionen Elektromotoren im Einsatz, von denen über die Hälfte mindestens 20 Jahre alt und durch moderne hocheffiziente Technologie überholt ist.

Bild: iStock, Scharfsinn86
28.11.2023

Im Rahmen ihres Service „Energy Appraisal“ analysierte ABB von Juni bis September 2023 mehr als 2.000 industrielle Elektromotoren und ermittelte dabei eine durchschnittliche Energieeinsparung von 31 Prozent. Über eine Lebensdauer dieser Systeme von 20 Jahren entspricht das einer potenziellen Energieersparnis von mehr als 2,1 Terawattstunden (TWh).

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Mit Hilfe einer Energieverbrauchsanalyse können Industrieunternehmen exakt feststellen, wo bei ihren motorbetriebenen Systemen die größten Einsparpotenziale liegen. Damit erhalten Unternehmen eine fundierte Grundlage für die Entscheidung, in welchen Bereichen sie mit Blick auf Energieersparnis und Return on Invest (ROI) investieren sollten. Im Rahmen der Analysen werden Betriebsdaten von motorbetriebenen Systemen im praktischen Einsatz gesammelt. Ein Serviceexperte vergleicht diese Daten mit der Leistung, die durch den Einbau eines Frequenzumrichters, eine Größenänderung oder eine Modernisierung der Ausrüstung theoretisch erreicht werden kann.

Stromverbrauch senken

Durch eine Erhöhung der Energieeffizienz können Unternehmen ihren Stromverbrauch deutlich senken, und das bei beeindruckenden CO2-Einsparungen und kurzen Amortisationszeiten – abhängig vom Energiemix und den Energiekosten im jeweiligen Land. Würden sich alle geprüften Motoren beispielsweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten befinden, würde die Energieersparnis von 2,1 TWh beispielsweise einem Ausstoß von 1,5 Millionen t CO2 und einer Amortisationszeit von sechs Monaten entsprechen (berechnet mit aktuellen Energiepreisen). In Deutschland würde sich die CO2-Ersparnis auf 940.000 t und die Amortisationszeit auf nur drei Monate belaufen. Die Einsparungen entsprechen den Emissionen, die ein deutsches Kohlekraftwerk in zwei Monaten und ein Kraftwerk in den Vereinigten Arabischen Emiraten in drei Monaten ausstößt

„In der nächsten Woche wird die Welt auf der COP28 über Wege zur Bekämpfung des Klimawandels diskutieren. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, sowohl für unseren Planeten als auch für Unternehmen das Richtige zu tun. Die Analyse von rund 2.000 Motoren hat eine Energieersparnis von durchschnittlich 31 Prozent ergeben. Somit bieten elektromotorisch betriebene Systeme ein bisher unerschlossenes großes Potenzial, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft zu beschleunigen“, sagt Erich Labuda, Leiter der globalen Division Service bei ABB Motion.

In der Industrie sind weltweit mehr als 300 Millionen Elektromotoren im Einsatz, von denen über die Hälfte mindestens 20 Jahre alt und durch moderne hocheffiziente Technologie überholt ist. Vor diesem Hintergrund zeigen die Ergebnisse beträchtliche Möglichkeiten für Energie- und CO2-Einsparungen auf.

Breites Spektrum von Nieder- und Mittelspannungsanwendungen

Die geprüften Motoren kommen in verschiedenen Branchen zum Einsatz, darunter die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, chemische Industrie, Energieindustrie und der HLK-Sektor (Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik). Sie decken ein breites Spektrum von Nieder- und Mittelspannungsanwendungen ab, zum Beispiel in Pumpen, Lüftern und anderen Systemen. Die Analysen förderten einheitliche Leistungsmuster bei den unterschiedlichen Anwendungen zutage, wobei Lüfter in der Regel die größten Energieeinsparungen ermöglichen. Das größte Potenzial weisen zudem Motoren auf, die noch ohne Frequenzumrichter betrieben werden. Frequenzumrichter regeln Drehzahl oder Drehmoment des Motors, um die Leistung exakt auf die Anforderungen abzustimmen, was den Energieverbrauch senkt.

Die Ergebnisse untermauern den Bericht „The Case for Industrial Energy Efficiency“, der kürzlich von der Energieeffizienz-Initiative veröffentlicht wurde. Darin wird Führungskräften aufgezeigt, wie sich Kosten und Emissionen mit zehn Maßnahmen, die sich auf ausgereifte Technologien stützen und ohne komplexe oder teure Projekte zügig umgesetzt werden können, deutlich senken lassen.

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