Um ein Drittel ist die Zahl der Förderanträge für Solarwärme-Anlagen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2728 Anträge wurden laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) im Juni 2015 gestellt.
Mehr als zwei Millionen Haushalte und Betriebe in Deutschland sollen inzwischen Solarenergie für Heizung oder Warmwasserbereitung einsetzen. 2014 wurden nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) 112.000 neue Solarwärme-Anlagen in Deutschland errichtet. In diesem Jahr rechnet der Verband mit einer Modernisierungswelle und einem weiteren Anziehen der Nachfrage.
Verantwortlich dafür ist laut BSW-Solar die Verbesserung der Bedingungen im Frühjahr dieses Jahres. „Der Umstieg auf Solarwärme war noch nie so attraktiv“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Er rät allerdings dazu, einen Einstieg nicht auf die lange Bank zu schieben, da der Fördertopf für dieses Jahr unverändert auf rund 360 Millionen Euro limitiert bleibt.
Die wichtigsten Verbesserungen
Die Bundesregierung hatte die Fördersätze für Solaranlagen ab April dieses Jahres um bis zu 100 Prozent angehoben. Neben höheren Zuschüssen gibt es jetzt auch eine „Abwrackprämie“ für das Ausmustern alter Heizkessel.
Die Mindestförderung für Solarwärme-Anlagen zur Heizungsunterstützung wurde von 1500 auf 2000 Euro angehoben. Bei Anlagen mit mehr als 14 Quadratmetern wurden die Zuschüsse von 90 auf 140 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche angehoben.
Altanlagen auf den neuesten Stand bringen
Förderfähig sind jetzt sowohl Maßnahmen im Zusammenhang mit einer Neuinstallation als auch Schritte zur Optimierung einer bereits geförderten älteren Anlage. Beispiele sind etwa der Austausch von Heizkörpern durch Niedertemperaturmodelle, der Einbau einer hocheffizienten Zirkulationspumpe, Umbauten am Heiz- und Kesselraum sowie der Ausbau der Altheizung und deren Entsorgung.
Ebenfalls bezuschusst wird jetzt die Errichtung von Solaranlagen zur Warmwasserbereitung auf Bestandsgebäuden. Die Bafa zahlt hier 50 Euro je angefangenem Quadratmeter Kollektorfläche, mindestens aber 500 Euro. Auch die Erweiterung bestehender Warmwasseranlagen wird gefördert. Im Neubau ist der Einsatz von Wärme aus erneuerbarer Energie bereits seit 2009 vorgeschrieben. Hier werden nur besonders innovative Anwendungen oder hohe solare Deckungsraten in Sonnenhäusern gefördert.
Unternehmen und Wohnungswirtschaft profitieren nach wie vor von Marktanreizen. Für die solartechnische Unterstützung von Prozesswärme winken Zuschüsse von 50 Prozent. Mittelständische Unternehmen erhalten einen Bonus. (gl)