Herr Wetschei, welche Strategie verfolgt das Servicemanagement Bürkert?
Thomas Wetschei: Für unser Servicemanagement inklusive des Technikcenters arbeiten zur Zeit rund 30 Mitarbeiter. Diese haben inhouse bei Bürkert und vor Ort beim Kunden alle Service-Belange im Blick und immer ein offenes Ohr für den Kunden. Dadurch bekommen wir direktes Feedback über unsere Servicequalität und lernen die Bedürfnisse der Kunden im Detail kennen. Das ist extrem wichtig, um unser Angebot zielgerichtet weiterzuentwickeln.
In Ihrer Funktion sind Sie federführend an der Umsetzung des neuen Dienstleistungskonzeptes Bürkert Plus beteiligt. Aus welchen Überlegungen heraus ist das Konzept entstanden?
Service zu seinem Produktportfolio bietet jeder Komponentenlieferant in der einen oder anderen Form. Das wäre an sich nicht neu und zu Kundendienst, Dokumentation oder Gewährleistung ist man im Maschinen- und Anlagenbau durch Gesetze, Normen und Richtlinien sogar verpflichtet. Wir wollten unsere bestehenden Services bündeln und ausbauen. Deshalb haben wir uns ganz offen die Frage gestellt, was unsere Kunden im wahrsten Sinne des Wortes „glücklich“ macht.
Was waren die Antworten?
Durch unser umfassendes Fluidik-Know-how und breites Anwendungswissen, das wir über Jahrzehnte aufgebaut haben, verstehen wir den Kunden und seine Anwendungen und können auf dieser Basis für ihn ein ganzheitliches und individuelles Konzept zur Steigerung der Anlagenverfügbarkeit erarbeiten. Ich erwähnte gerade den „Komponentenlieferanten“. So werden wir am Markt häufig noch gesehen. Wir sind mit BürkertPlus aber bereits zwei Schritte weiter. Wir sind nicht nur ein führender Produktlieferant für Fluidik-Komponenten, sondern mittlerweile ein Entwicklungspartner, der ganze Systemlösungen für seine Kunden entwickelt, Rundum-Service inklusive.
Wie entsteht bei Ihnen eine Systemlösung?
Wir haben für einen führenden Hersteller von aseptischen Abfüllmaschinen für Kartonverpackungen eine kompakte Einheit zur Aufbereitung, Dosierung und Mischung von Wasserstoffperoxid und Luft für die Sterilisation der Kartons entwickelt. Die Basis sind Ventile und Liquid Flow Controller von Bürkert. Wir haben das komplette Konzept und die Entwicklung bis zur Implementierung der Serienproduktion vorgenommen. Eine Systemlösung kann aber auch die komplette Fluidik einer gesamten Produktionsanlage umfassen. Das heißt, wir verstehen am Ende den kompletten Prozess unseres Kunden und schließen mit BürkertPlus ein passendes Serviceangebot an.
Was unterscheidet Ihren Servicegedanken vom Produktservice von Markenlieferanten?
Die ganzheitliche Herangehensweise. Der Kunde wünscht ein Rundum-sorglos-Paket, das individuell auf seine Anforderungen abgestimmt ist. Deshalb kümmern wir uns mit BürkertPlus um die gesamte Anlage des Kunden. Im Mittelpunkt steht dabei die Reduzierung von Stillstandzeiten durch präventive, vorbeugende Wartungen. Nur so können unvorhersehbare Ausfälle vermieden und die Anlagenverfügbarkeit erhöht werden. Wichtig ist außerdem Transparenz. Dem Kunden stehen mit unserer Hilfe genau planbare Ressourcen und damit eine genau planbare Produktion zur Verfügung. Unter dem Strich kann der Kunde so mit seiner Anlage höheren Output erzielen.
Welche Leistungen umfasst das Konzept?
Im Rahmen von BürkertPlus kümmern wir uns um Inbetriebnahme, Wartung, Störfallbeseitigung und Modernisierung fluidischer Anlagen und Systeme beim Kunden mit allem, was dazugehört. Nicht zu vergessen natürlich die erforderlichen Personalschulungen und die Dokumentation. Wichtig ist, dass wir immer individuelle System- beziehungsweise Servicelösungen auf Basis des Kundenbedarfs zusammenstellen. Wir bieten keinen „Standardservice“ von der Stange. Wir behandeln jede Anlage so, als würden wir sie selbst betreiben.