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Optoelektronik, Displays & HMI Im Notfall sicher schließen

Bild: AlexMcGuffie, iStock; Bopla Gehäuse Systeme
02.12.2015

Die Brandschutzsteuerung für Förderanlagen hat eine immens wichtige Aufgabe. Sie sorgt dafür, dass Tore im Ernstfall automatisch schließen und sich das Feuer nicht innerhalb eines Gebäudes ausbreitet. Damit auch die empfindliche Elektronik ausreichend geschützt ist, muss sie von einem robusten Aluminiumgehäuse umgeben sein.

Logistische Prozesse finden in der industriellen Fertigung, aber auch in Versandhäusern oder an öffentlichen Orten wie zum Beispiel Flughäfen meist automatisiert und mit Beteiligung von komplexer Sicherheitstechnik statt. Denn der Transport von Fördergütern erfolgt oft durch weitläufige Gebäudekomplexe und Unternehmensbereiche. Immer wenn eine Förderstrecke durch eine Brandschutzmauer hindurch führt, muss ein Brandschutztor diese Öffnung bei Feuer oder Rauchbildung verschließen. Nur so lässt sich verhindern, dass ein Brand auf andere Sektionen im Gebäude übergreift. Befindet sich das Fördergut im Schließbereich des Tores, muss es im Brandfall schnellstmöglich und automatisch entfernt werden.

Kleine, dezentrale Steuerung

Protronic, ein Zulieferer für Feststellanlagen und Rauchvorhangsteuerungen, hat eigens für diesen Zweck eine neue Brandschutzsteuerung mit der Bezeichnung MSG-24 entwickelt, von der erste Prototypen bereits erfolgreich getestet wurden. Melden Sensoren einen Feueralarm an die Steuerung, wird die Fördertechnik automatisch gestoppt. Lichtschranken erfassen, ob sich noch Fördergut im Torbereich befindet. Ist das der Fall, läuft das Band so lange weiter, bis der zu verschließende Bereich frei von störenden Objekten ist. Erst dann kann das Tor sicher herunterfahren und die Brandschutzwand schottet die nicht betroffenen Gebäudeteile gegen das Feuer ab. Die neue Brandschutzsteuerung eignet sich für verschiedene Einsatzfälle, von der Automobilindustrie über die Lebensmittelbranche bis hin zum Verteilzentrum der Post.

Der Steuerungshersteller folgt mit dem Gerät dem Trend in der Brandschutztechnik hin zu dezentralen, kleinen Steuerungen. Diese lassen sich flexibel in der Nähe der Schließeinrichtung und der Antriebe für die Fördertechnik verbauen. So lässt sich nicht nur der Verkabelungsaufwand deutlich reduzieren, sondern auch die Anlage insgesamt übersichtlicher auslegen. Tore und Antriebe werden direkt über das Gerät angesteuert.

Solides Gehäuse für raue Umgebungen

Für seine Brandschutzsteuerung wünschte sich Protronic ein formschönes und stabiles Gehäuse, das auch in rauer Industrieumgebung einsetzbar ist. Da das Unternehmen seit vielen Jahren mit dem Gehäusehersteller Bopla zusammenarbeitet, lag es nahe, sich bei diesem Projekt von dessen Experten beraten zu lassen.

Die Wahl fiel schließlich auf ein Gehäuse der Baureihe Bocube Alu, das durch seine sehr guten mechanischen Eigenschaften einen sicheren Schutz der empfindlichen Elektronik bietet. Die stabilen Gehäuse halten der Einwirkung von Stäuben, Feuchtigkeit und mechanischen Belastungen problemlos stand. „Da wir zwischen verschiedenen Größen wählen konnten, haben wir schnell ein Gehäuse mit passenden Abmessungen für unsere Anwendung gefunden“, erzählt Jens Unglaube aus der Elektronik- und Hardware-Entwicklung bei Protronic. „Für die Realisierung erster Testgeräte hat uns Bopla schnell und unbürokratisch fünf Muster zur Verfügung gestellt.“

Die Bocube-Alu-Gehäuse bieten Einbauraum für rechteckige Platinen und zeichnen sich durch eine anwendungsgerechte Gestaltung aus. So sind beispielsweise die Stirnflächen bewusst zurückgesetzt, um den bestmöglichen Schutz der elektromechanischen Bauteile zu gewährleisten. Darüber hinaus bietet der Hersteller für seine Standardprodukte auch kundenspezifische Anpassungen oder Bearbeitungen an. Für die Kabelverschraubungen der Brandschutzsteuerung hat der Gehäuse-Spezialist zum Beispiel passgenaue Bohrungen vorgenommen.

Im Fall des Prototypenbaus für das Modell MSG-24 übernahm Protronic den Einbau der Leiterplatten und weiterer Anbauteile wie Stecker oder Kabelverschraubungen. Darüber hinaus wurden an der Oberseite des Gehäuses Bedienelemente wie Not-Aus-Schalter, Knöpfe und Tasten zur manuellen Steuerung der Brandschutztechnik untergebracht.

Für Unternehmen, die diese Engineering-Möglichkeiten nicht haben, bietet Bopla auch entsprechende Service-Leistungen an. Dazu zählt neben der Übernahme sämtlicher mechanischer Bearbeitungen wie dem Bohren, Fräsen und Gewindeschneiden auch die Gestaltung und Installation von Folientastaturen und Displays, die Klemmenbestückung und Ausrüstung mit PG oder metrischen Verschraubungen sowie der Einbau verschiedener Elektronikelemente. Auch das Bedrucken der Gehäuseoberflächen im Sieb- und Tamponverfahren sowie Nass- und Pulverlackierungen sind möglich.

Sämtliche Gehäusekomponenten wie Deckel, Schrauben, Designabdeckungen sowie die standardmäßig integrierten Scharniere sind bei der Gehäuseserie Bocube Alu in Metall ausgeführt und unverlierbar mit dem Gehäuse verbunden. Das erleichtert die Montage und das Handling.

Hochwertig verarbeitet

Die Gehäusedeckel lassen sich variabel montieren, sodass sie entweder nach links oder nach rechts geöffnet werden können. Ihre Oberfläche ist wahlweise glatt oder mit einer abgesenkten Fläche zur Montage von Folientastaturen versehen. Die Gehäuseschrauben werden von Designabdeckungen verborgen. Die vollständig aus Metall bestehenden Aluminiumgehäuse sind mit einer Pulverlackierung in den Farben Lichtgrau oder Graphitgrau erhältlich. Naturfarben eloxierte Scharniere und Abdeckungen bilden einen Kontrast zum dunklen Graphitgrau des Gehäuses. Für die Gehäuse und die Scharniere sind auch Sonderfarben möglich.

Die Alu-Gehäuse bieten eine hohe mechanische Stabilität und erreichen standardmäßig Schutzart IP69 über eine geschäumte PU-Dichtung. Auf Anfrage sind auch Metallgehäuse für besondere Umgebungen mit seewasserfesten Beschichtungen, Silikondichtungen für hohe Temperaturen und EMV-Dichtungen erhältlich. Die Gehäuse sind auch resistent gegenüber Chemikalien und eignen sich ebenso für den Außeneinsatz. Darüber hinaus bereitet der Hersteller seine Aluminiumgehäuse für die Integration von Druckausgleichselementen vor. Dazu wird in den Unterteilen der Gehäuse eine spezielle Aufnahmeform für eine Druckausgleichsmembrane kreiert, die werkseitig „aktiviert“ wird.

Zum Zubehör des Bocube-Alu-Programms gehören nach Aussage des Herstellers neben Druckausgleichsmembranen auch Montageplatten aus Hartpapier, verschiedene Tragschienenausführungen sowie spezielle Laschen für die Wandmontage. Schraubkanäle für die Wandbefestigung sind bereits in die
Gehäuse integriert.

Bildergalerie

  • An der Oberseite des Aluminiumgehäuses haben Bedienelemente wie Not-Aus-Schalter, Knöpfe und Tasten Platz.

    An der Oberseite des Aluminiumgehäuses haben Bedienelemente wie Not-Aus-Schalter, Knöpfe und Tasten Platz.

    Bild: Bopla

  • Komponenten wie Deckel, Schrauben, Designabdeckungen und Scharniere sind aus Metall und unverlierbar mit dem Gehäuse verbunden.

    Komponenten wie Deckel, Schrauben, Designabdeckungen und Scharniere sind aus Metall und unverlierbar mit dem Gehäuse verbunden.

    Bild: Bopla

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