Fünf Wege zur Datennutzung Effizienz im Flottenmanagement sichern

Der LKW-Verkehr auf Autobahnen nimmt wieder zu – das zeigt der LKW-Maut-Fahrleistungsindex des Bundesamtes für Logistik und Mobilität.

Bild: iStock, Aufwind-Luftbilder
12.04.2023

Die Aussicht auf mehr Aufträge ist auf den ersten Blick natürlich verlockend – bedeutet aber auch, dass die Effizienz in Unternehmen steigen muss, auch in der Transportbranche. Flexibilität muss für Logistiker also ganz oben auf der Agenda stehen. Denn: Egal ob Auftragsplus oder -minus, je nachdem, ob Flotten überlastet sind oder nicht, ein effektives Management ist entscheidend für die Profitabilität eines Unternehmens.

Ein ineffizientes Flottenmanagement kann unliebsame Überraschungen hervorrufen, einen erheblichen Einfluss auf die Pünktlichkeit der Lieferungen haben sowie langfristig die Kundenbeziehungen beeinträchtigen – beispielsweise durch plötzliche Ausfälle von LKWs aufgrund von mangelhafter Wartung. Um diese Probleme zu lösen – beziehungsweise dafür zu sorgen, dass diese gar nicht erst aufkommen – ist ein optimierter und effizienter Ansatz im Flottenmanagement erforderlich.

Die Grundlage dafür stellen hochwertige, aktuelle und zuverlässige Informationen über Flotte und Lieferkette dar. Echtzeitdaten wirken sich auf alles aus, von der Verbesserung der Effizienz über die Produktivität und Sicherheit bis hin zur Reduzierung unnötiger Kosten. Eine aussagekräftige Datengrundlage beschleunigt die Entscheidungsfindung im Berufsalltag, ohne dass dabei die Qualität der Dienstleistungen beeinträchtigt wird.

1. Den Überblick behalten

Betreiber von großen Fahrzeugflotten stehen oft vor der Herausforderung, einen ganzheitlichen Überblick über ihre Bestände zu behalten. Um sicherzustellen, dass sie zu jeder Zeit zuverlässig agieren, müssen sie immer und überall vollständige Einsicht in alle relevanten Informationen haben.

Dazu gehört: Welche Fahrzeuge beanspruchen die vorhandenen Ressourcen am stärksten? Welche Abteilungen arbeiten am effizientesten? Wann müssen die Bestände gewartet oder ersetzt werden – und was deckt ihre Garantie? Ein Enterprise-Asset-Management-(EAM-)System kann dabei helfen, stets die gesamte Flotte im Blick zu behalten und unnötige Ausfallzeiten zu vermeiden. Es unterstützt dabei, Inventare von Ersatzteilen, Garantien und Fahrerdaten zu erstellen sowie die Service-Historie eines Fahrzeugs zu verfolgen. So wissen Unternehmen immer, wann das jeweilige Fahrzeug gewartet, ersetzt oder ausgemustert werden muss. Hierbei ist die im EAM-System erstellte Datenstruktur Grundlage für eine effektive Wartungsstrategie.

2. Predictive-Maintenance-Ansätze implementieren

Fahrzeuge erst zu warten, wenn es zu Pannen kommt oder Verschleißteile endgültig kaputt sind, ist zeit- und vor allem kostenintensiv. Um nicht nur zu reagieren, sondern proaktiv zu agieren, ist ein vollständiger Überblick über die Leistung von Anlagen unumgänglich. Nur so lassen sich vorausschauend Wartungen durchführen und potenzielle Probleme frühzeitig erkennen – idealerweise über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Der Vorteil: Ausrüstung und Fahrzeuge sind stets einsatzbereit. Gerade regelmäßige Termine wie Ölwechsel oder generell Routinewartungen lassen sich frühzeitig einplanen und in regelmäßigen Intervallen wiederholen. Dadurch ist es nicht nur möglich Kosten zu reduzieren, mit einer optimalen Anlagenwartung lassen sich auch Ressourcen sparen und somit eventuelle Nachhaltigkeitsinitiativen durchführen.

3. Mobile Tools nutzen

Ein mobiler Zugriff auf alle wichtigen und zentralen Informationen ermöglicht es Technikern, schnell und effizient Entscheidungen zu treffen. Solche Informationen können etwa die Verwaltung von Arbeitsaufträgen, Checklisten für Inspektionen vor und nach der Fahrt oder die Bestandsverwaltung sein. Ein EAM-System mit nativer mobiler Funktion stellt den Technikern bequem alle nötigen Anlageninformationen zur Verfügung – und das in Echtzeit. Dies verbessert gleichzeitig die Datengenauigkeit im Unternehmen, was noch präzisere und schnellere Entscheidungen ermöglicht.

4. Flotte und Kraftstoffkosten nachverfolgen

Kraftstoff ist einer der größten Kostenfaktoren im Fuhrparkmanagement. Unternehmen können es sich daher nicht leisten, Zeit oder Geld für unnötigen hohen Verbrauch zu verschwenden. Gründe dafür können beispielsweise technische Defekte sein – wenn diese nicht frühzeitig erkannt werden, zahlt das Unternehmen drauf und ein möglicherweise harmloser und einfach zu behebender Defekt kann zu einem umfassenden technischen Problem werden, welcher das Fahrzeug schlimmstenfalls mehrere Tage oder Wochen aus dem Verkehr zieht.

Doch nicht nur die Kraftstoffkosten sollten getrackt werden, auch die Fahrzeuge selbst: Wenn Fahrzeuge mit den modernsten Technologien wie einem Onboard-Computersystem ausgestattet sind, lassen sich die Fahrer kontinuierlich mit dem Backoffice verbinden. Und dadurch können sie entsprechende Meldungen rechtzeitig erhalten. Bei Ausstattung der Fahrer mit mobilen Technologien wie Smartwatches, Smartphones oder Tablets können Unternehmen außerdem in Echtzeit kommunizieren und so die Effizienz ihrer Routen und ihre Treibstoffkosten im Auge behalten.

5. Ersatzteilbestand verwalten

Anstatt Teile, die selten benötigt werden, zu horten und Ersatzteile, die oft benötigt werden, kurzfristig einzukaufen, sollte genau das Gegenteil der Fall sein. Die Realität sieht nur leider anders aus. Mit einer effizienten und technologisch unterstützten Verwaltung des Lagerbestands ließe sich dies einfach beheben – die benötigten Teile wären immer auf Lager, wodurch sich Pannen oder technische Defekte möglichst schnell beheben lassen.

Auch hier kann ein EAM-System helfen, den Einkauf von Teilen zu verwalten. So lässt sich nicht nur der benötigte Bestand nachkaufen, auch veraltete Bestände können gezielt aufgebraucht werden. Zudem lässt sich nachverfolgen, welche Teile an welchem Ort häufig verwendet werden. So sehen Unternehmen, ob sie beispielsweise viel Geld für die Instandhaltung von Fahrzeugen ausgeben, die sich dem Ende ihrer Nutzungsdauer nähern oder ob Teile für Ausrüstung nachbestellt werden, die sowieso bald überflüssig wird.

Fazit

Das zentrale Stichwort beim Thema Flottenmanagement lautet eindeutig: Daten! Das Sammeln und Zusammenführen relevanter betrieblicher Informationen – Inventar, Wartung, Kraftstoffkosten, Bestand – sorgt dafür, dass Fuhrparkmanager und Logistiker stets einen umfassenden Überblick über ihre Flotten haben und diese effizient betreiben können. Gerade hinsichtlich der Bemühungen vieler Unternehmen, nachhaltiger zu werden, ist das Flottenmanagement eine dankbare Abteilung, um diese Bemühungen in die Tat umzusetzen.

Gerade auch weil der Druck auf diejenigen Bereiche wächst, die sichtbare Emissionen, wie etwa durch die Nutzung von LKWs, ausstoßen, wird das Tracken von Emissionen und deren Verminderung immer wichtiger und relevanter für Abteilungen, um ihre Stellung im Unternehmen zu halten.

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