Sichere Alternative zu Festoons Schluss mit Verheddern: Energieleitungen direkt in Kranen einsetzen

igus GmbH

Das Energieführungssystem Guidelok Swing verläuft direkt in der Kranträgerkontur und erhöht so Ausfallsicherheit und Produktivität.

Bild: Igus
30.03.2023

Herunterhängende Energie- und Datenleitungen stellen bei Schwenkkranen oft ein Risiko dar. Igus hat deswegen ein neues System entwickelt, mit dem sich die Energieführung direkt in der Kontur vom T-Träger montieren lässt. Das verhindert unbeabsichtigtes Verheddern oder Abreißen und macht Schwenkkrane deutlich sicherer.

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Schwenkkrane sind aus der Industrie nicht wegzudenken. Sie transportieren Werkstücke aller Art – an Verladerampen, Bearbeitungsmaschinen und Montageplätzen. Doch dabei kann es immer wieder zu Ausfällen kommen, etwa wenn herunterhängende Kabelschlaufen beim Abladen von Werkstücken durch einen Gabelstapler beschädigt werden. Die Folge: Ausfallzeiten, ungeplante Reparaturkosten, Produktionsverzögerungen.

„Um Anlagensicherheit und Produktivität zu erhöhen, haben wir ein neues Energieführungssystem namens Guidelok Swing entwickelt“, sagt Theo Diehl, Leiter Branchenmanagement Krane bei Igus. „Die Energie- und Datenleitungen hängen nicht mehr länger in der Luft, sondern bewegen sich dank des besonders schlanken und platzsparenden Designs der Energieführung direkt in der Trägerkontur des Schwenkkrans. Außerhalb der Reichweite von aufgenommenen Lasten, Flurförderzeugen oder anderen Schwenkkranen.“

Konstruktionstechnischer Kniff

Und so funktioniert das System: Die Energie- und Datenleitungen sind in eine Energiekette aus Hochleistungskunststoff eingelegt. Das Untertrum liegt auf dem Flansch des T-Trägers auf und ist mit der Laufkatze verbunden. Im Gegensatz zu traditionellen Kettenanwendungen wird das Untertrum verfahren. Das Obertrum wird mittels Wippen, den Guidelok-Swing-Elementen, oberhalb der Laufkatze gehalten.

Bei einer klassischen Energiekettenbewegung würde das Obertrum auf dem Untertrum gleiten. Beim Guidelok Swing hingegen sind alle 800 mm Wippen am Steg des T-Trägers verschraubt. Fährt das Obertrum vorbei, drückt der Kettenradius die Klappen der Wippe nach oben und rastet ein. In der Gegenbewegung öffnen sich die Klappen wie eine Falltür und geben das Obertrum wieder frei. Der Vorteil: Obertrum und Untertrum berühren sich nie. Entsprechend gering ist der Verschleiß und entsprechend lang die Lebensdauer.

„Ein weiterer Vorteil ist, dass wir dank der Guidelok Swing keine Führungsrinne benötigen, da die E-Kette von den Wippen in Position gehalten wird und nicht zu den Seiten ausbrechen kann“, erklärt Diehl. „Die Energieführung ist dadurch auch kostengünstig. Sie bewegt sich preislich auf dem Niveau klassischer Festoons.“ Bestehende Systeme ließen sich durch den Verzicht auf eine Führungsrinne zudem schneller umrüsten.

Erste Anwender überzeugt

Weltweit erster Anwender des neuen Führungssystems ist SEW-Eurodrive. Der deutsche Hersteller von Antriebstechnik hat in seinem Werk im südafrikanischen Gauteng einen Hallenkran mit der Guidelok Swing ausgestattet. Der Kran bewegt Bauteile für die chemische Reinigung mit einem Hochdruckreiniger.

„Zunächst hatten die Ingenieure überlegt, mit klassischen Festoon-Systemen zu arbeiten“, erinnert sich Diehl. „Der Verkaufsleiter Marius Ferreira von unserem Partner Stahl Cranes and Hoists konnte sie jedoch schnell davon überzeugen, dass das neue Führungssystem Guidelok Swing die Unfallgefahr senkt und die Ausfallsicherheit des Krans erhöht.“ Denn die Energieführung verhindert nicht nur Zusammenstöße mit Gabelstaplern, sie ist auch chemikalienbeständig, korrosions- und wartungsfrei, da keine externen Schmiermittel zum Einsatz kommen.

SEW-Eurodrive zeigt sich von der Lösung begeistert. Genauso wie ein weiterer Anwender in Südafrika: Barloworld. Das Industrieunternehmen hat angekündigt, weitere Schwenkkrane in seinen Werkshallen sukzessive zusammen mit Stahl Cranes and Hoists umzurüsten.

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