Umfrage Immobilienbranche rechnet mit Übernahmewelle

Hauptsitz des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln: Der Immobilien-Index zeigt, dass viele Wohnungsunternehmen 2016 mit einer Fusionswelle rechnen.

Bild: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
01.01.2016

Eine Befragung für den Immobilien-Index hat ergeben, dass Wohnungsunternehmen auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken. Für 2016 erwarten sie gleich viele oder mehr Fusionen. Die meisten Firmen sehen in der Größe einen Wettbewerbsvorteil.

Die meisten Immobilienunternehmen gehen für 2016 von einer erneuten Übernahmewelle aus. Dies ergibt sich aus dem Immobilien-Index des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Über 85 Prozent der Wohnungsunternehmen rechnen damit, dass mindestens so viele Fusionen stattfinden wie im vergangenen Jahr. Bei den Anbietern von Gewerbeimmobilien sind es ähnlich viele. Laut IW sehen die meisten Firmen in der Größe einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, der den Eintritt in den Kapitalmarkt erleichtert und internationale Investoren und Aktionäre lockt. Der Faktor Größe ist allerdings umstritten: Knapp die Hälfte der vom IW Köln befragten Immobilienfirmen befürchtet, dass große Unternehmen ihre Bestände schlechter verwalten können.

Die starke Zuwanderung werde die Nachfrage nach Wohnraum 2016 nach oben treiben und die Zinsen – gerade jene für Immobilienkredite – bleiben erst einmal auf ihrem derzeitigen historisch niedrigen Niveau. Insofern überrascht es nicht, dass die Immobilienwirtschaft weiterhin positiv in die Zukunft blickt, so das IW. 66 Prozent der vom IW Köln in Kooperation mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBSM befragten Firmen rechnen mit weiter steigenden Immobilienpreisen. 84 Prozent gehen davon aus, dass die derzeit guten Finanzierungskonditionen bestehen bleiben, elf Prozent erwarten sogar, dass sie sich positiv entwickeln.

Allerdings könnten die zunehmend stärker regulierten Banken für einen Dämpfer sorgen. Die Geldhäuser müssen immer höhere Eigenkapitalanforderungen und Liquiditätspflichten erfüllen. Das könnte dazu führen, dass sie die Kreditkonditionen verschärfen – oder einfach weniger Immobilienkredite vergeben. „Die Regulierung der Finanzmärkte strahlt immer stärker auf den Immobilienmarkt aus“, sagt IW-Immobilienökonom Michael Voigtländer. Für Immobilienunternehmen komme es daher darauf an, auch alternative Finanzierungsquellen zu erschließen.

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