Durch den 2,5 Kilometer langen Prado Carénage Tunnel lässt sich die Stadt Marseille schnell und einfach durchqueren, ohne die Autobahn verlassen zu müssen. Er verbindet die südlichen Bezirke der Großstadt und die östliche Autobahn mit dem Stadtzentrum und den Vierteln im Norden über den Vieux Port Tunnel und die Küstenautobahn. Der 1500 Meter lange doppelstöckige Prado Sud Tunnel verfügt über jeweils zwei Fahrspuren und verlängert den Prado Carénage Tunnel in Richtung des südlichen Stadtteils. Im Jahr 2014 ist der Tunnel eröffnet worden.
Für das Verkehrsprojekt hat Flir Systems eine Erkennungs- und Überwachungslösung einbaut, die eine automatische Ereigniserkennung (Automatic Incident Detection, AID) sowie Überwachungskameras, mobile Kameras, Aufzeichnungsmöglichkeiten und eine Visualisierung mit einschließt. Insgesamt überwachen 152 Kameras die Tunnel: 57 davon sind im Prado Sud Tunnel installiert und 95 Kameras beobachten im Prado Carénage Tunnel den Verkehr. Sie erfassen automatisch besondere Ereignisse wie anhaltende Fahrzeuge und Falschfahrer, aber auch Fußgänger und Rauch. Alle diese Informationen, die von einer Kombination aus Kameras und Encodern bereitgestellt werden, sammelt und verarbeitet Flux, eine Management-Software für Videoerkennung.
Alles unter Kontrolle im Tunnel
Flux speichert Verkehrsdaten, Alarme und Videobilder, die von verschiedenen Detektoren aufgezeichnet werden. Zum Hauptziel der Einrichtung gehören das Management und die Kontrolle aller gesammelten Verkehrsinformationen. Auf diese Weise können sie in nützliche, sinnvolle und für den Nutzer relevante Informationen umgewandelt werden. Es existiert außerdem eine benutzerfreundliche Schnittstelle, die aus einer überwachenden und einer berichtenden Anwendung besteht. Darüber hinaus lassen sich mit der Flux-Software die Ereignisse und Alarme in Echtzeit überwachen.
„Mit diesem Vertrag überwacht unsere Technik jetzt alle vorhandenen Tunnel in der Stadt Marseille“, sagt Mario Pinto, Bereichsmanager bei Flir Intelligent Transportation Systems. Die eingesetzten Videoserver mit Videoanalyse werden durch ein integriertes System zur AID ergänzt. Im Tunnel Prado Sud reiht sich die gewählte Technik in den aktuellen Trend zu einer kantenbasierten Analyse ein: Dabei befindet sich die Videoanalyse-Funktion dichter bei der Verkehrskamera, also sozusagen an einer Kante des Netzwerks.
Ferngesteuerte Kamera
Die neue Software verarbeitet auch Datenquellen von jedem größeren Kamerahersteller, nicht nur die von den Flir Erkennungsmodulen. Auf diese Weise lässt sich Flux als eine umfassende Verkehrs- und Überwachungslösung für jede Stadt und jedes Straßennetz einsetzen. Die Software stellt Joystick-Funktionen bereit, so dass eine mobile Kamera mit großer Präzision ferngesteuert werden kann. Darüber hinaus besitzt sie erweiterte Aufzeichnungsmöglichkeiten, mit denen alle Aufnahmeeinheiten im Netzwerk gesteuert und verwaltet werden. Zudem kann die aufgezeichnete Sequenz einfach abgespielt und auch in einen Dateityp nach eigener Wahl exportiert werden.
Es ist weiterhin möglich, Videoquellen, die von beliebigen Kameras oder Detektoren bereitgestellt werden, auf einer großformatigen Videowand oder auf mehreren Videowänden anzeigen zu lassen. Durch eine Drag-and-Drop-Funktion kann die Displaywand nach eigenen Vorstellungen organisiert werden. So hat die Verkehrsüberwachung in Marseille das Geschehen in den Tunnels jederzeit im Blick.
