In Kopenhagen erhält das komplette 170 Kilometer lange, doppelgleisige S-Bahn-Netz ein neues funkbasiertes Zugsteuerungssystem. Siemens rüstet das gesamte Liniennetz mit dem Steuerungssystem Trainguard MT aus, das mittels Funktechnologie (Communications-Based Train Control, CBTC) einen automatischen Betrieb ermöglicht. Dadurch soll die Taktzeit der Züge im Innenstadtbereich von derzeit 120 Sekunden auf 90 Sekunden verkürzt werden. Das eröffnete 25 Kilometer lange Teilstück führt vom Vorort Hillerod im Norden nach Jaegersborg östlich von Kopenhagen und wird täglich von mehr als 70.000 Pendlern genutzt. Im Kernnetz sollen nach der Eröffnung aller sechs Trassen bis zu 84 Züge pro Stunde fahren, was pro Tag rund einer Millionen Fahrgästen entspricht.
„Durch den Ersatz der teilweise mehr als 60 Jahre alten Signaltechnik werden Kapazität und Zuverlässigkeit des Betriebs deutlich erhöht. Die S-Bahn wird für Berufspendler attraktiver und der Individualverkehr reduziert. Gleichzeitig senken die modernen Systeme den Energieverbrauch", sagt Jochen Eickholt, Chef der Bahnsparte von Siemens. Die Kopenhagener S-Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs der Hauptstadt. Täglich werden rund 350.000 Fahrgäste befördert – und es werden täglich mehr. Denn der Ballungsraum rund um die dänische Metropole wächst: Mittlerweile lebt mehr als ein Fünftel der dänischen Gesamtbevölkerung dort.
In Kopenhagen wird zunächst ein teilautomatisierter Betrieb realisiert. Das bedeutet: Die S-Bahnen werden in weiten Teilen automatisch gesteuert, jedoch unter Mitwirkung des Fahrers. Zusätzlich liefert Siemens elektronische Stellwerke (Trackguard Sicas ECC), On-Board Units für insgesamt 135 S-Bahn-Züge sowie das Betriebsleitsystem (Controlguide OCS), das den Verkehr überwacht und Stellwerke sowie Infrastruktur steuert.