Großanlagenbau Ammoniak-Produktion nach effizienterem Verfahren

Den Bau der neuen Anlage am BASF-Verbundstandort Freeport koordiniert Yara. Die BASF wird sie betreiben.

Bild: BASF
28.07.2015

Zwei Chemieunternehmen beginnen mit dem Bau einer World-Scale-Ammoniakanlage in Texas. Angewandt wird eine Technik, die Kapital- und Instandhaltungskosten deutlich senkt.

Yara und die BASF haben am 27. Juli 2015 mit dem ersten Spatenstich den Bau einer World-Scale-Ammoniakanlage am BASF-Standort in Freeport/Texas begonnen. Die gesamten Investitionskosten für die Anlage, die voraussichtlich 2017 in Betrieb gehen wird, belaufen sich auf rund 600 Mio. US-Dollar. Yara wird zusätzlich einen Ammoniaktank am BASF-Terminal bauen, zudem wird die BASF ihr bestehendes Terminal und ihre Pipelines für den Export von Ammoniak aus der neuen Anlage erweitern.

Die Wasserstofftechnologie, die in der Anlage zum Einsatz kommt, senkt die Kapital- und Instandhaltungskosten im Vergleich zu einer herkömmlichen, erdgasbasierten Ammoniakanlage deutlich. Mit Praxair, Inc., dem größten Industriegasehersteller in Nordamerika, wurde ein langfristiger Liefervertrag für Stickstoff und Wasserstoff unterschrieben. Die Bezugspreise für diese beiden Rohstoffe sind an die vorteilhaften Preise für Erdgas an der US-Golfküste gekoppelt.

„BASF investiert derzeit viel in Nordamerika“, sagte Wayne T. Smith, Vorsitzender & CEO der BASF Corporation und Mitglied des Vorstands der BASF. „Durch die gemeinsame Investition mit Yara profitieren wir von der Produktion im World-Scale-Maßstab und von den attraktiven Rohstoffkosten in den Vereinigten Staaten. Damit werden wir unseren Standort in Freeport sowie die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wertschöpfungskette mit unseren Kunden in der Region stärken.“

Die Anlage wird eine Kapazität von etwa 750.000 Tonnen pro Jahr haben. Yara wird 68 Prozent und BASF 32 Prozent der Ammoniakanlage besitzen. Die Partner werden Ammoniak entsprechend ihrem Anteil an der Anlage beziehen. Die BASF wird ihren Anteil am produzierten Ammoniak verwenden, um Caprolactam herzustellen – ein wichtiges Vorprodukt bei der Herstellung von Polyamid für Teppiche, Textilien, Folien, Monofilamente, Draht und Kabel. Yara wird das Ammoniak an gewerbliche Kunden in Nordamerika verkaufen und den Agrarsektor beliefern.

Mit KBR, Houston/Texas, wurde zu einem Festpreis ein Vertrag zur schlüsselfertigen Übergabe vereinbart, der die technische Planung, Beschaffung und den Bau der Anlage umfasst. Die Anlage wird voraussichtlich bis Ende 2017 fertiggestellt. Yara wird den Bau der Anlage koordinieren, während BASF die Anlage betreiben wird.

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