Das Schmiermittel schützt das Lagerinnere auch vor Korrosion und übt eine zusätzliche Dichtwirkung aus. Außerdem reduziert es den Geräuschpegel und lässt das Lager schneller laufen. Bei Wälzlagern für Standardanwendungen kommen überwiegend Schmierfette der NLGI-Konsistenzklassen 1, 2 und 3 zum Einsatz. Verglichen mit Schmierölen ist die Fettschmierung mit geringerem konstruktivem Aufwand verbunden und gewährleistet hohe Gebrauchsdauern mit niedrigem Reibungsmoment.
Für Einsatzzwecke, die besonders verschleißarme und langlebige Lagertechnik erfordern, empfiehlt Hecht stark anhaftende Schmierstoffe, die allerdings den Leichtlauf beeinträchtigen und Laufgeräusche gerade bei hohen Drehzahlen weniger gut unterdrücken. Im Hochtemperaturbereich oder bei Vakuumbetrieb kann eine Trockenschmierung erforderlich sein. Hierzu verwendete Compound-Schmierstoffe aus Molybdändisulfid, Graphit oder PTFE und zugesetztem Binder härten unter Betriebstemperatur aus und bilden eine mitrotierende Gleitschicht, deren Langzeitstabilität allerdings nur bei geringen Umfangsgeschwindigkeiten und kleinen Drücken gewahrt bleibt.
Bei konstant im Minusbereich liegenden Umgebungstemperaturen – wie in Kühlhäusern oder arktischen Gefilden – sind Schmierfette mit besonders niedriger Grundölviskosität auf Basis von Polyalphaolefin oder Diesteröl gefragt. Auf Kundenwunsch beauftragt Hecht Sonderbefettungen mit Spezialschmierstoffen in exakter, auf den Anwendungszweck abgestimmter Dosierung.