Elektrische Prozessautomation Aufträge wachsen leicht

Hans-Georg Kumpfmüller, Fachbereichsvorsitzender Messtechnik und Prozessautomatisierung im ZVEI-Fachverband Automation.

Bild: Siemens
13.10.2015

„Für die weltweite elektrische Prozessautomation rechnen wir 2015 mit einem Plus von zwei bis drei Prozent bei den Auftragseingängen", sagt Hans-Georg Kumpfmüller, Fachbereichsvorsitzender Messtechnik und Prozessautomatisierung im ZVEI-Fachverband Automation.

Insgesamt werde sich das Wachstum der Bestellungen der globalen elektrischen Prozessautomation im Jahr 2015 damit auf einem geringeren Niveau als in den Vorjahren einpendeln. Für 2016 erwartet der ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie für die globale Messtechnik und Prozessautomatisierung ein Auftragswachstum, das sich nur noch leicht über der Null-Prozent-Marke bewegt.

Derzeit treiben das weltweite Wachstum in der Prozessautomation vor allem die Geschäfte mit der Wasser- und Abwasserbranche, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der Pharmaindustrie. Die Auftragseingänge aus der Chemieindustrie stagnieren, weniger gut laufen auch die Geschäfte mit der Metall- und Hüttenindustrie. Vor allem der Öl- und Gasbereich – und dort insbesondere der Upstream-Bereich, also die Förderung und Produktion von Erdöl und Erdgas – schwächeln. „Das hat Auswirkungen auf die Prozessautomation. Nach wie vor entwickeln sich aber Instrumentierung und Prozessanalytik besser als die Leit- und Interfacetechnik“, so Kumpfmüller.

Im zweistelligen Bereich legten im bisherigen Geschäftsjahr die Auftragseingänge in Südeuropa und im Mittleren Osten zu. In Nordamerika wuchsen sie im hohen einstelligen Bereich. Die Bestellungen in Indien wuchsen deutlich stärker als in China. Während die Auftragseingänge in Deutschland stagnierten, verzeichnete Nordeuropa sogar einen leichten Rückgang. „Eine problembehaftete Region bleibt Südamerika mit besonders deutlichen Auftragseingangs-Rückgängen unter anderem in Brasilien. Auch aus Russland kommen immer noch negative Impulse, allerdings sehen hier einige Unternehmen die Talsohle erreicht und erwarten künftig wieder eine leichte Verbesserung des Geschäfts“, so Kumpfmüller.

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