Im Juni 2018 hatte Bosch angekündigt, seine Verpackungssparte zu verkaufen; ein Käufer war ein Jahr später mit CVC Capital Partners gefunden. Der Verkaufsprozess sowie die vollständige Verselbstständigung der Gesellschaft wurde nun wie geplant am 2. Januar 2020 abgeschlossen.
Das Unternehmen präsentiert sich fortan unter dem Namen Syntegon Technology und will seinen Schwerpunkt künftig auf intelligente und nachhaltige Technologien für die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie legen. Dabei soll insbesondere auch das Service-Angebot ausgebaut werden.
„Syntegon Technology verfügt über starke Präsenz in zahlreichen Marktsegmenten, großes technologisches Know-how und Innovationskraft“, sagt Marc Strobel, Partner des neuen Eigentümers CVC. „Darauf möchten wir gemeinsam mit dem Management und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufbauen.“
Bedeutung des neuen Namens und Firmenlogos
Die neue Unternehmensmarke Syntegon, die in den zurückliegenden Monaten entwickelt wurde, steht für Synergie, Technologie und Zukunftsorientierung. Die Farbe Grün soll die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Gesundheit für das Unternehmen betonen, während das Quadrat im Logo den Produktschutz durch Verpackungstechnik symbolisiert.
Das Leben von Endverbrauchern und Patienten mit intelligenten sowie nachhaltigen Prozess- und Verpackungslösungen verbessern, nennt das Unternehmen seine Mission.
Mehr Angebote für Mittelständler und Start-ups
Die neue Eigenständigkeit ermöglicht es Syntegon, flexibler zu werden. Ausgebaute Funktionen in der Firmenzentrale, beispielsweise Einkauf oder IT, schaffen sowohl intern als auch im Zusammenspiel mit Kunden und Lieferanten kürzere Wege. War das Unternehmen bisher noch Teil eines Großkonzerns, kann es nun für die Zielbranchen noch passendere Rahmenbedingungen schaffen.
Vor allem im Bereich Services beziehungsweise der Zusammenarbeit mit Kunden will Syntegon neue Schwerpunkte setzen. So sollen etwa Antwortzeiten bei Kundenanfragen deutlich reduziert und die Verfügbarkeit von Servicetechnikern erhöht werden. In der Firmenzentrale in Waiblingen investiert Syntegon zudem in ein Kunden- und Technologiezentrum.
Neben der Zusammenarbeit mit global agierenden Konzernen und regionalen Marktführern will Syntegon außerdem verstärkt attraktive Angebote für mittelständische Unternehmen und Start-ups machen.
Hilfe auf dem Weg zu nachhaltigen Verpackungen
Bei der Entwicklung seiner Produkte setzt Syntegon vernetzte sowie mit Künstlicher Intelligenz unterstützte Elemente ein und greift auf Erfahrungswerte aus der Entwicklung und Einbindung von Softwarelösungen zurück. Vordergründiges Ziel ist es, anspruchsvolle Technologien einfach und leicht bedienbar zu machen, sowie anhand von gesammelten und ausgewerteten Daten Maschinenstillstände zu vermeiden, die volle Produktqualität abzusichern und die Gesamtanlageneffektivität zu optimieren.
Im Bereich nachhaltiger Verpackungen verfolgt Syntegon zwei Entwicklungsansätze: die Verwendung von Monomaterialien statt Multilayer-Folien und Papierverpackungen als Alternative zu Kunststoff. Je nach Produktanforderungen, Transportwegen und regionalen Gegebenheiten unterstützt das Unternehmen seine Kunden hier mit Materialtests, Maschinenapplikationen und neuartigen Verpackungsdesigns. Auch den Energieverbrauch seiner Maschinen hat Syntegon eigenen Angaben zufolge deutlich reduziert.
Zahlen-Kampagne macht auf neue Marke aufmerksam
Im Rahmen einer Kampagne macht Syntegon aktuell auf seine neue Marke aufmerksam. Dafür hat das Unternehmen auf seiner Website einige aussagekräftige Zahlen zusammengetragen, darunter die Anzahl der Mitarbeiter und die angemeldeten Patente. Nächster Höhepunkt ist die Branchenmesse Interpack im Mai 2020, bei der sich das Unternehmen mit seiner neuen Marke in Düsseldorf präsentiert.
Gefeiert wird der Start als eigenständiges Unternehmen am 16. Januar 2020 im Rahmen einer weltweiten Live-Übertragung aus der Waiblinger Firmenzentrale; im Anschluss gibt es Veranstaltungen an den einzelnen Standorten. Auch seine Geschäftspartner informiert Syntegon an diesem Tag über die Neuerungen.
Dr. Stefan König, Vorsitzender der Geschäftsführung von Syntegon, betont: „150 Jahre Erfahrung und 64.000 Maschinen, die bei unseren Kunden im Einsatz sind; darauf bauen wir auf und setzen neue Akzente. Mehr denn je arbeiten wir an intelligenten und nachhaltigen Technologien und leben eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern.“