Große Investitionen geplant Bosch: Aufschwung Indien

15.06.2016

Bosch gibt auf dem 60. Jahrestreffen der Deutsch-Indischen Handelskammer bekannt, dass das Unternehmen 2016 rund 100 Millionen Euro in lokale Standorte in Indien investieren will. Der Geschäftsführer Peter Tyroller, zuständig für die Region Asien-Pazifik, sieht ein großes Potenzial im Aufschwungsland.

Unter anderem soll die Fertigung für Fahrzeugkomponenten in Bidadi und Nashik sowie das Forschungszentrum in Bangalore ausgebaut werden. Ein voraussichtliches Wirtschaftswachstum von rund 7,5 Prozent in 2016 sowie Reformen und Programme der Regierung machen das Land zum globalen Wachstumstreiber. Diesen Rückenwind spürt auch Bosch. „Unser Geschäft in Indien hat sich im ersten Quartal 2016 sehr positiv entwickelt“, sagte Tyroller. Bosch ist auf dem Weg zur vernetzten Produktion globaler Leitanbieter und Leitanwender und setzt auch in Indien bereits vernetzte Fertigungsverfahren ein.

Bosch wichtiger Arbeitgeber in Indien

Bosch betreibt in Indien außerdem sein größtes Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands. Dort sind an zwei Standorten in den südindischen Städten Bangalore und Coimbatore rund 14.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Entwickler in Bangalore arbeiten beispielsweise an Software-Lösungen für das Internet der Dinge. Damit wird Bosch auch ein immer wichtiger Software-Arbeitgeber in Indien. Im laufenden Jahr plant das Unternehmen 3500 neue Akademiker vor Ort einzustellen.

Doch vor allem der indische Automarkt bietet für Bosch weiterhin großes Potential. „Das Geschäft mit Benzineinspritzsystemen und Nachrüstkomponenten ist im vergangenen Jahr kräftig gewachsen“, so Tyroller. Sorgen bereite dem Unternehmen jedoch die aktuelle Diskussion um ein mögliches Zulassungsverbot für Dieselfahrzeuge in indischen Städten. Dies könne letztlich deutliche Auswirkungen auf die lokale Automobilindustrie und damit auch auf die Arbeitsplätze im Land haben, warnte Tyroller. Zudem ist Bosch überzeugt, dass der Diesel mit seiner hohen Effizienz für den Klimaschutz noch lange gebraucht wird. Gute Chancen verspricht sich aber das Unternehmen vom boomenden Zweiradmarkt in Indien. Aber auch mit Sicherheitssystemen, Verpackungs- sowie energieeffizienter Gebäudetechnik konnte Bosch 2015 bereits zweistellige Wachstumsraten erreichen. Durch das Regierungsprogramm Make in India ergeben sich langfristig außerdem im Bereich der Vernetzung vermehrt Chancen. Beispielsweise hat das Programm zum Ziel, die Industrialisierung im Land massiv voranzutreiben und die Fertigung zu modernisieren

Bereits in den vergangenen fünf Jahren investierte Bosch insgesamt mehr als 680 Millionen Euro im Land und hat heute 15 Werke in Indien. Bosch bildet zudem auf dem Subkontinent bereits seit 55 Jahren dual nach dem deutschen Erfolgsmodell aus – heute in neun Fächern. „Die berufliche Kompetenzentwicklung ist Teil unserer Lokalisierungsstrategie und gleichzeitig Voraussetzung für das wachsende Geschäft in dieser dynamischen Region“, so Peter Tyroller. Seit 1961 durchliefen im Bosch Vocational Center (BVC) in Bangalore mehr als 2500 junge Menschen eine Ausbildung. Mit insgesamt über 30.000 Beschäftigten ist Bosch einer der wichtigsten Arbeitgeber in Indien.

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