„Für uns war es nur logisch und konsequent, den Schritt hin zu Lösemittel-Rezyklaten zu gehen, im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und die CO2-Einsparung“, erklärt Christian Schneeberger aus dem Nachhaltigkeitsmanagement von Mark Metallwarenfabrik. „Wir setzen uns in allen Bereichen aktiv mit unserem ökologischen Fußabdruck auseinander, berechnen unsere CO2-Emissionen und setzen auf Kreislaufwirtschaft. Diese Bemühungen wollten wir auch in unseren Entfettungsprozess tragen“, so Schneeberger weiter.
CO2- Einsparung in der Entfettung
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Im letzten Jahr hat Mark bereits 21,26 Tonnen CO2e im Bereich der hauseigenen Metallentfettung eingespart. Und das ist erst der Anfang, denn die Umstellung in der Reinigungsanlage erfolgt sukzessive. Mark nutzt zwar noch bestehende Frischware; als Lösemittel-Lieferungen kommen aber nur noch Rezyklate an.
Tiefziehspezialist: alles aus einer Hand
Mark Metallwarenfabrik in Spital am Pyhrn ist das Technologiezentrum für Umformtechnik der Mark Gruppe. Hier werden das Know-how und die Technik des österreichischen Tiefziehspezialisten kontinuierlich weiterentwickelt. Mark produziert Tiefziehteile mit Durchmessern zwischen 2 und 80 mm, einer Materialdicke zwischen 0,1 und 2,5 mm und einer maximalen Länge von 150 mm. Beim Tiefziehspezialisten kommt alles aus einer Hand: vom hauseigenen Werkzeug- und Prototypenbau, über die vollautomatisierte Montage bis hin zur Kontrolle mittels Wirbelstroms oder Kamerasystemen. Neben dem Automotive-Bereich beliefert Mark auch die Medizintechnik, die Elektrik und Elektrotechnik sowie die Kosmetikindustrie.
Nachhaltiger und stabiler Entfettungsprozess
Klar, dass die Mark Metallwarenfabrik dann auch die Entfettung und Reinigung ihrer Metallteile übernimmt. Rund 300 Waschkörbe pro Schicht laufen durch den firmeneigenen Entfettungsprozess bei Mark; die Anlage fährt im Dreischichtbetrieb. Die Teile werden dabei von Kühlschmiermitteln und Partikeln befreit – und das geht dank der Lösemittel-Rezyklate des Unternehmens Richard Geiss jetzt besonders nachhaltig und CO2-arm.
„Anfangs hatten wir befürchtet, dass wir durch die Umstellung auf Rezyklate das Lösemittelbad in unserer Anlage viel mehr stabilisieren müssten. Aber das ist nicht der Fall. Wir können uns nach wie vor auf einen stabilen Entfettungsprozess verlassen“, betont Wolfgang Krenn, Leiter Oberflächentechnik von Mark Metallwarenfabrik. Insgesamt rund 2,3 Milliarden Präzisionsstahlteile verlassen jährlich das Werk in Oberösterreich.
Rezyklate in Frischware-Qualität
Die Rezyklate bei Richard Geiss, wie das Perchlorethylen, das Mark im Einsatz hat, stehen der Frischware in nichts nach – im Gegenteil. „Unsere Rezyklate erreichen 100 Prozent der Qualität der Originalware und punkten dabei mit einem Umweltplus“, versichert Bastian Geiss, geschäftsführender Gesellschafter bei Richard Geiss. Die Lösemittel-Rezyklate lassen sich in den Destillationsanalagen in Offingen nahezu unendlich aufbereiten, was den Bedarf an neu produzierten Lösemitteln und damit wertvollen Ressourcen senkt.
Versuchsanlage und Kochtests
Vor der endgültigen Umstellung der hauseigenen Entfettung bei Mark, wurde die Teilereinigung mit Rezyklaten auf einer baugleichen Anlage vor Ort in Spital am Pyhrn getestet. Den Bedarf an Lösemittel-Rezyklaten und Stabilisatoren haben die Spezialisten von Richard Geiss individuell ermittelt. „Alle Öle, die auf der Entfettungsanlage bei Mark gefahren werden, haben wir in unserem firmeneigenen Labor in Offingen analysiert, und zwar mittels Kochtests“, erklärt Manuel Huihui, der im technischen Support und internationalen Vertrieb für das Unternehmen Richard Geiss im Einsatz ist.
Den Labor-Service und die Lösemittel-Expertise von Richard Geiss nutzt Mark auch nach der Umstellung. „Bis 2025 wollen wir bei unseren Ölen und Kühlschmiermitteln chlorfrei werden. Wir haben hier verschiedene Öl-Alternativen im Testlauf und immer wieder, wenn für uns ein Öl in Frage kommt, lassen wir bei Richard Geiss im Labor Ölverträglichkeitstests durchführen. Das ist eine super Unterstützung“, ist Wolfgang Krenn zufrieden.
Anlage in erweiterter Produktionshalle
Die moderne Entfettungsanlage, die jetzt mit Rezyklaten reinigt, steht im 2017 erweiterten Bereich der Produktionshalle der Mark Metallwarenfabrik. Mit der damaligen Erweiterung um 10.000 m2 hatte Mark seinen Hauptsitz in Spital am Pyhrn verdoppelt und dafür 30 Millionen Euro investiert. Zur Erweiterung zählen neben der neuen Produktionshalle auch ein automatisches Hochregallager sowie Büroräume, Technikum und Versandbereich.
Zeichen stehen auf Nachhaltigkeit
Mark, der Tiefziehspezialist mit über 100 Jahren Erfahrung, setzt sich in den verschiedenen Bereichen für mehr Nachhaltigkeit ein – die Umstellung auf Lösemittel-Rezyklate bei der hausinternen Metallentfettung ist ein Teil davon. Von der Produktion bis hin zu externen Lieferketten und Logistik berechnet das Unternehmen transparent seine CO2-Emissionen mit dem Ziel, diese kontinuierlich zu reduzieren. Eine Photovoltaikanlage liefert einen Teil des Eigenstroms und das Gebäude wird durch eine Brunnenkühlung gekühlt, ohne den Einsatz klimaschädlicher Kältemittel. Durch effiziente Produktionsprozesse minimiert Mark zudem Abfall und schont so Ressourcen. „Durch den Einsatz von Lösemittel-Rezyklaten in der Entfettung forcieren wir auch hier den Gedanken der Kreislaufwirtschaft“, betont Schneeberger.