Die deutsche Laborindustrie zieht eine positive Bilanz: 2017 erzielten die 330 deutschen Hersteller von Analysen-, Bio- und Labortechnik einen Umsatz von 8,71 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Positive Impulse kamen und kommen dabei sowohl aus dem Inland (+ 14,5 Prozent) als auch aus dem internationalen Geschäft (+ 7,9 Prozent). Die Beschäftigtenzahl stieg um 2,3 Prozent auf rund 44.000 Mitarbeiter. Zu diesem Ergebnis kommt der Verband Spectaris in seinem „Trendreport Analysen-, Bio- und Labortechnik 2018“.
Nachfrage aus dem Ausland bringt Wachstum
Auch für das laufende Jahr seien die Prognosen gut und es dürfe ein Umsatzplus in ähnlicher Größenordnung erwartet werden. Eine wesentliche Voraussetzung dieser Entwicklung sei der Fortbestand und Ausbau des freien internationalen Warenverkehrs. Angesichts einer Exportquote von 52 Prozent ist die Nachfrage aus dem Ausland eine wichtige Basis für das Branchenwachstum. Gut 40 Prozent der deutschen Exporte von Analysen-, Bio- und Labortechnik gehen aktuell in Länder der Europäischen Union.
Auf die Geschäfte mit den USA und China entfallen inzwischen 14 beziehungsweise 11 Prozent der Ausfuhren. Dank der starken regionalen Diversifizierung sind die Investitionen zur Bewältigung des Wachstums gut angelegt. Den Herstellern gelingt es, sowohl der hohen Bedeutung Europas, der USA und Chinas gerecht zu werden als auch die steigende Nachfrage zahlreicher Schwellenländer zu bedienen.
Vielfältige Anwendungsbereiche für die Technik
Einer der Gründe für die gute Branchenentwicklung ist laut Spectaris die Vielfalt der Anwendungsbereiche der Analysen-, Bio- und Labortechnik. Wichtige Abnehmerkanäle der Hersteller sind derzeit die Industrie, die öffentliche Hand sowie die Bereiche Pharma und Chemie. Hier werden etwa 85 Prozent des Inlandsumsatzes erwirtschaftet.
Die Branche profitiert dabei von globalen Branchentrends wie der fortschreitenden Prozessoptimierung in der Industrie, der weiter steigenden Bedeutung der Themen Umwelt, Ernährung, Gesundheit oder den steigenden Anforderungen der In-vitro-Diagnostik. Auch neue Verfahren und Technologien im Bereich Biotechnologie/Life Science beleben den Markt.
Digitalisierung auch bei Labortechnik ein Megatrend
Den stärksten Einfluss hat jedoch der Megatrend Digitalisierung auf die Branche. Die größte und spannendste Aufgabe der kommenden Jahre wird es sein, die Analysen-, Bio- und Labortechnik fit für das „Labor 4.0“ mit den Maximen Workflow-Integration, Konnektivität und Datenintegrität zu machen, damit das Internet of Things Einzug in die Laborwelt halten kann.
Die wichtigste Anforderung ist dabei die uneingeschränkte Kommunikationsfähigkeit von einzelnen Laborsystemen. Auf dem Weg zu smarten Laborgeräten braucht die Branche wie viele andere auch einen einheitlichen Kommunikationsstandard. Zudem bestimmen der Bedarf nach effizienten Automatisierungs- und Robotiklösungen, die Anwendung von Machine Learning, steigende Forderungen und Standards der Kunden hinsichtlich Dokumentation und Reproduzierbarkeit und die zukünftige Nutzung von Augmented Reality in der Laborwelt das aktuelle Umfeld der Unternehmen.
Trendreport kostenlos lesen
Der Trendreport Analysen-, Bio- und Labortechnik 2018 liefert eine Übersicht über die wichtigsten Märkte, Entwicklungen und Potenziale der Branche und ein umfassendes Portrait der deutschen Analysen-, Bio- und Labortechnik. Er kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.