Die Papierbranche hat 2018 knapp 22,7 Millionen t Papier, Karton und Pappe hergestellt – 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. „Die Entwicklung der einzelnen Sortengruppen verlief jedoch weiter sehr unterschiedlich“, so der Präsident des Verbandes Deutscher Papierfabriken (VDP) Winfried Schaur.
So setzten mit einem leichten Plus von 1,6 Prozent Verpackungspapiere und -karton ihren Wachstumskurs fort. Sie machen mittlerweile 53 Prozent des Produktionsvolumens aus. Die grafischen Papiere verzeichneten dahingegen mit einem Minus von 5,2 Prozent einen weiteren Rückgang, der auf die Stilllegung oder den Umbau von Anlagen auf andere Sorten zurückzuführen ist. Der Anteil von Druck- und Schreibpapieren liegt jetzt bei 34 Prozent.
Hygienepapiere blieben mit -0,5 Prozent in der Produktion weitgehend stabil. Technische und Spezialpapiere, die eine Vielzahl von Produkten umfassen, wiesen ein Minus von 1,8 Prozent auf. Ihr Anteil an der Produktion liegt bei 7 beziehungsweise 6 Prozent.
Papierindustrie als Teil der Klimapolitik
Der Umsatz der Branche stieg um 5,4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Dies ist sowohl auf die anhaltend gute Konjunktur im Verpackungsmarkt als auch auf die - insbesondere wegen dramatisch gestiegener Zellstoffpreise erforderlichen - Preisanpassungen bei den grafischen Papieren zurückzuführen. Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie wuchs um rund 1 Prozent auf 40.550.
Mit Sorge beobachtet die Branche die gegenwärtige Entwicklung in der Energie- und Klimapolitik. Die Papierindustrie wolle - wie auch alle anderen energieintensiven Branchen - Teil der Lösung sein. Die Versorgungssicherheit und die internationale Wettbewerbsfähigkeit dürften jedoch nicht gefährdet werden.
Der Beitrag regenerativer Quellen zur Energieversorgung sei nach wie vor hoch volatil. Der Ausstieg aus Kernenergie und Kohle müsse daher mit Bedacht erfolgen. Die zu erwartenden Strompreissteigerungen für die Industrie müssen kompensiert werden.