Das Mannheimer Familienunternehmen Pepperl+Fuchs setzt bei seinen Bedienstationen auf Modularität. Damit agiert das Unternehmen am Zahn der Zeit, denn modulare Konzepte sind nicht mehr nur im Kommen, sondern in zahlreichen Unternehmens- und Lebensbereichen mittlerweile schon zum Standard geworden. Auch in der Automatisierungsindustrie haben sich derartige Konzepte etabliert. Modulare Steuerungssysteme sind inzwischen nicht mehr aus der Anlagenlandschaft wegzudenken. Der entscheidende Vorteil kann dabei vor allem auf die Flexibilität zurückgeführt werden, die diese Konzeption mit sich bringt.
Modularität bedeutet Flexibilität
Wer auf Modularität setzt, der bleibt flexibel. Die VisuNet-FLX-Serie von Pepperl+Fuchs wird diesem Wunsch der Anlagenbetreiber gerecht und bringt das Thema auch in den explosionsgefährdeten Bereich. Wie der Name bereits andeutet, bieten die Bedienstationen der VisuNet-FLX-Reihe maximale Flexibilität, welche beim Aufbau beginnt und dabei aus drei austauschbaren Modulen besteht: Display-Einheit, Recheneinheit und Netzteil. Die einzelnen Einheiten können je nach Belieben ausgetauscht werden. Fällt ein Modul aus oder gibt es geänderte Anforderungen an die Einheiten – zum Beispiel ein leistungsstärkerer Prozessor für die Recheneinheit – dann können die jeweiligen Module direkt im Feld getauscht werden.
Flexibilität auch im Ex-Bereich
Die Austauschbarkeit der einzelnen Module im Feld gilt beim VisuNet FLX auch für die explosionsgefährdeten Bereiche bis in die ATEX-Zone 2/22 und Div. 2. Möglich macht das die separate Zertifizierung aller im VisuNet FLX verbauten Module. Die Wartung und Reparatur der Bedienstationen sind vor diesem Hintergrund denkbar einfach: Das alte Modul herausnehmen, neue Einheit einsetzen, fertig. Auf diese Weise werden nicht nur Zeitaufwände, sondern auch Kosten für aufwendige Reparaturprozesse eingespart.
Schlankes Design
Die VisuNet-FLX-Serie wurde für unterschiedliche Anwendungen entwickelt. Um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, sind die Produkte der VisuNet-FLX-Reihe in drei unterschiedlichen Varianten verfügbar: System mit Umgehäuse und verschiedenen Montageoptionen, als Box-PC sowie als Schalttafeleinbau.
Das System mit Umgehäuse besteht aus den drei bereits angesprochenen Modulen Displayeinheit, Recheneinheit und Netzteil. Zu den Montageoptionen zählen beispielsweise die Installation auf einem Standfuß, diverse Montagearme, aber auch individuell konfigurierbare Lösungen, wie mobile Trolleys mit Akku oder Doppelmonitoraufbauten. Auch hier spielt Flexibilität eine zentrale Rolle. Die Produkte der VisuNet-FLX-Reihe lassen sich passgenau zu dem benötigten Szenario konfigurieren und anwendungsgerecht zuschneiden. Die Schalttafelvariante (englisch: „Panel Mount“) wird ohne das Umgehäuse geliefert und kann direkt in die Aussparung eines Schaltschranks montiert werden. Damit besteht diese Variante aus den beiden Modulen Displayeinheit und Recheneinheit.
Die alleinstehende Recheneinheit bildet die dritte Variante des VisuNet-FLX-Portfolios: den industriellen Box-PC. Dieser bietet eine leistungsstarke und kompakte Lösung für anspruchsvolle Industrieanwendungen, bei denen die Recheneinheit getrennt von der Displayeinheit montiert werden kann.
Welche Technologie darf’s sein?
Bei der Konfiguration können sowohl für das System mit Umgehäuse als auch für die Schalttafelvariante verschiedene Technologien gewählt werden, die den spezifischen Anforderungen an die Bedienstation gerecht werden: Der VisuNet FLX kann zum einen als PC konfiguriert werden. Der Aufbau folgt demselben modularen Prinzip: Displayeinheit, ein leistungsstarken Box-PC und das Netzteil. Daneben gibt es weitere Konfigurationsmöglichkeiten, wie den Remote Monitor und den Direct Monitor.
Die Remote-Monitor-Variante (RM) basiert auf der Thin-Client-Technologie und ist ideal für Umgebungen geeignet, in denen eine zentrale Datenverarbeitung sinnvoll ist. Herzstück des Remote Monitors ist eine Thin-Client-Einheit, die wiederum auf einem Box-PC mit einem leistungsarmen Prozessor beruht. Der Remote Monitor ermöglicht so den Zugriff auf Anwendungen und Daten, die separat auf einem zentralen Server gehostet werden. Dieses Prinzip minimiert die lokale Datenverarbeitung und –speicherung und lagert sie auf den Host-Server aus. So sorgt die gedrosselte Leistung des Box-PCs für eine kostengünstigere Anschaffung. Außerdem kann die Wartung zentralisiert werden, da nicht jedes Gerät einzeln verwaltet werden muss, sondern lediglich der Server der Wartung unterliegt.
Die Direct-Monitor-Variante (DM) vervollständigt das Portfolio und bietet eine direkte Verbindung zwischen der Displayeinheit und einem räumlich getrennten Rechner. Dabei wird an der Bedienstation selbst keine Recheneinheit benötigt, da es sich um einen „dummen“ Monitor handelt, der lediglich die Benutzeroberfläche bereitstellt.
Die verschiedenen Technologien und Varianten der VisuNet-FLX-Serie bieten Anlagenbetreibern die Möglichkeit, die optimal passende Lösung für ihre individuellen Anforderungen zu wählen. Egal ob PC, Direct Monitor oder die auf der Thin-Client-Technologie basierenden Remote Monitore – die Serie hält, was der Name verspricht: eine flexible und leistungsstarke Plattform für eine zuverlässige Bedienung und Überwachung in anspruchsvollen Industrieumgebungen dank modularer Bauweise.
Die Geräte sind mit weltweiten Zertifikaten für explosionsgefährdete Bereiche und einer IP66-Zertifizierung ausgestattet. Außerdem sind sie nach den GMP-Richtlinien (Good Manufacturing Practise) konzipiert und daher besonders für Pharma-, Life-Science- und Chemieanlagen interessant, in denen die Reinigbarkeit der Geräte eine wichtige Rolle spielt. Die Bedienstationen weisen eine gute Resistenz gegen gängige Reinigungsmittel auf und minimieren durch das innovative Design die Bildung von Staubablagerungen und Verunreinigungen.