Flüssigkeitsprofil-Messtechnik Intelligent Verluste in der Molkerei vermeiden

Passende Messtechnik unterstützt den Prozess und hilft dabei, den Verlust wertvoller Molkereiprodukte zu reduzieren.

Bild: iStock, pavlinec
15.02.2023

Steigende Kosten, Inflation, Dekarbonisierung: Produktionsverluste sind für Molkereien in der aktuellen Zeit besonders schmerzhaft. Der Verlust wertvoller Molkereiprodukte kann mithilfe von intelligenten Lösungen und der passenden Messtechnik vorgebeugt werden. Echtzeiterfassung optimiert dabei den gesamten Produktionsprozess und verringert die Verluste.

Die steigenden Kosten für Rohmilch, Strom und andere Posten veranlassen Molkereien, sich stärker auf die Reduzierung von Milchverlusten zu konzentrieren. Die Kosten für Rohmilch sind im Bereich der EU in zwei Jahren um 64 Prozent gestiegen und in einigen Ländern noch wesentlich mehr. Bei geringen Gewinnmargen ist es ein strategischer Imperativ für viele Molkereien, Produktverluste zu minimieren. Gleichzeitig besteht ein globaler Druck, den ökologischen Fußabdruck in der Molkereiproduktion zu verkleinern, und auch hier sind die Milchverluste ein entscheidender Faktor.

Das Ausmaß des Problems ist enorm. Wenn man berücksichtigt, dass es allein in der EU mehr als 12.000 Milchverarbeitungs- und -produktionsanlagen gibt, in denen 2021 über 161 Millionen Tonnen Rohmilch verarbeitet wurden, könnten erheblichen Milchmengen gerettet und damit die Ökobilanzen von Molkereien in der EU stark verbessert werden, indem man sich vorrangig um die Reduzierung von Produktionsverlusten bemüht.

„Um die Verschwendung wertvoller Milchprodukte auf ein Minimum reduzieren zu können, ist es jedoch unabdingbar zu wissen, wo im Verfahren die Leckagen auftreten“, erläutert Mikko Tielinen, Head of Sales von ColloidTek. „Mit konventionellen Methoden ist dieses Ziel schwer zu erreichen, was oft dazu führt, dass Milchprodukte unnötigerweise ins Abwasser gelangen. Wenn sich eine Leckage dann in Form eines zu hohen organischen Anteils im Abwasser bemerkbar macht, ist es sehr schwer zu bestimmen, woher dieser stammt.“

Millionen von Euros im Abfluss

In einer typischen Molkerei mit einem Annahmevolumen von etwa 250 Millionen Litern Milch pro Jahr bedeutet ein Verlust von nur 1 Prozent des Rohstoffs buchstäblich, in etwa eine Million Euro in den Abfluss zu schütten.

Mikko Tielinen weist darauf hin, dass die gegenwärtigen Lösungen nicht ausreichen, um das Problem zu lösen. Die Durchflussmengensteuerung ist sehr ungenau, herkömmliche Sensoren sind unzuverlässig, nicht präzise genug und äußerst anfällig für Ablagerungen und Kriechfehler. Da mehrere Typen herkömmlicher Sensoren für die Erfassung verschiedener Flüssigkeiten wie Molke, Sahne und Reinigungschemikalien erforderlich sind, werden die Optimierungssysteme kompliziert und teuer in der Handhabung.

„Unsere Lösung andererseits bietet eine einfache und sehr präzise Art der Erfassung, wo im Verfahren sich die Leckage genau befindet“, so Tielinen. „Sie misst in Echtzeit das exakte Flüssigkeitsprofil an jedem gewünschten Punkt im Prozess mit nur einem EMF-Sensor. In Kombination mit maschinellem Lernen gewährleistet unsere cloudbasierte Lösung ein dauerhaft optimiertes Verfahren, das sich einfach überwachen lässt.“

Erkennt das Problem an der Quelle

Üblicherweise werden Produktverluste im Verfahren bemerkt, wenn das Abwasser zu viele organische Bestandteile enthält. Dies kann jedoch auch ein Anzeichen für Probleme in der Produktion sein, und eine Messung der Abwässer allein gibt noch keine Auskunft darüber, weshalb und woher zu viele Milchprodukte in das Abwasser gelangen.

„Da unsere Technologie alle Austrittspunkte in Echtzeit überwachen kann, ist sie in der Lage, die Flüssigkeiten in den Rohrleitungen zu verfolgen und genau anzuzeigen, wo die Leckage auftritt“, erklärt Mikko Tielinen. „Dadurch kann das Problem an seinem Ursprung erfasst werden, was große Mengen an Milch und Geld spart.“ Neben der unmittelbaren Verbesserung der Rentabilität einer Molkerei senkt die Reduzierung der Milchverluste zudem die Kosten für die Abwasserbehandlung und hilft Molkereien, ihre Umweltziele zu erreichen.

„Der größte Teil des in einer Molkereiproduktion anfallenden Kohlendioxids stammt aus den Produktionsstufen, die vor der Ankunft der Milch in der Molkerei liegen“, weiß Mikko Tielinen. „Deshalb ist es so wichtig, keine wertvolle Milch in den Verarbeitungsverfahren zu verschwenden. Wenn milchbasierte Produkte in einer Molkerei verlorengehen, muss nämlich als Ersatz eine entsprechende Milchmenge neu produziert und angeliefert werden, was dann weitere CO2-Emissionen verursacht.“

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