Verfahrenstechnik Kalibrierbäder in Sondergrösse

26.05.2014

Die Kalibrierung von Messfühlern war bisher mit hohen Kosten und einem großen Zeitaufwand verbunden: Jeder Messfühler wurde vor der Montage einzeln in handelsüblichen kleinen Kalibrierbädern kalibriert. Doch damit ist nun Schluss: Nun können große Prüflinge sowie ganze Fühlerketten mit vielen Messstellen in einem einzigen Arbeitsgang ohne Unterbrechung kalibriert werden.

Zur Qualitätssicherung und zur Gewährleistung der Prozesssicherheit müssen Temperaturmesssysteme kalibriert werden. Steigende Anforderungen der Anwender an die Messtechnik stellen hohe Ansprüche an die Kalibrierung und deren Genauigkeit. Dadurch wird diese zu einem erheblichen Zeit- und Kostenfaktor für Hersteller von Temperatursensoren und -messtechnik. Im Rahmen der Optimierung von Produktionsprozessen richtet sich der Fokus daher zunehmend auf die effiziente Gestaltung der Kalibriervorgänge.

In vielen sensiblen Bereichen in der Industrie werden umfassende Sensoriksysteme eingesetzt, die die Temperatur zuverlässig prüfen und Temperaturänderungen erkennen müssen. Je nach Einsatzgebiet variieren die Systeme und damit der Kalibrieraufwand. Die Kalibrierung von ganzen Temperaturfühlerketten, wie sie unter anderem in Kühllagern, Con­tainern, Tankschiffen oder in Pipelines Verwendung finden, gestaltet sich als besonders aufwendiger Prozess. Diese Sensorketten werden unter anderem zur Detektion von lokalen Temperaturänderungen durch Leckagen eingesetzt. Folglich ist die genaue Kalibrierung von hoher Sicherheitsrelevanz. Die Prozedur ist aber äußerst zeit- und kostenintensiv, weil die Messfühler vor der Montage einzeln in handelsüblichen Kalibrierbädern kalibriert werden müssen. Bei dieser Verfahrensweise kommt es zu Stillstandzeiten, da die Kalibrierung immer wieder angehalten und neu gestartet werden muss. Die Temperatur benötigt ebenfalls eine gewisse Zeit bis sie den Sensor erreicht, das bedeutet jeder einzelne Prüfling bedarf einer Ansprechzeit, die auf den Gesamtvorgang gesehen zeitintensiv ist.

Zur optimalen und effizienten Kalibrierung von Elementen mit mehreren aneinandergereihten Sensoren entwickelt Huber Kältemaschinenbau geeignete Anlagentopologien: Kalibrierbäder, die in der Lage sind, große Prüflinge bzw. mehrere Sensoren ohne Unterbrechung in einem Vorgang innerhalb kürzester Zeit zuverlässig zu kalibrieren. Dabei ist die Erzeugung einer genau definierten und homogenen Umgebungstemperatur sowie einer zeitlichen Temperaturkonstanz besonders relevant, um Messunsicherheiten gering zu halten und Übertragungsfehler zu vermeiden.

Bedienung über Touchscreen

Das modulare Konzept von Huber, die dynamische Unistat-Technologie kombiniert mit einem speziell an die Bedürfnisse angepassten umgewälzten Flüssigkeitsbad, bietet eine ideale Lösung zur präzisen Kalibrierungen ganzer Einheiten nach der Sensormontage. Der Unistat regelt den Temperaturbereich und die Temperaturwechselgeschwindigkeit, dabei verbindet er effektive Thermodynamik mit intelligenter Mikroelektronik. Der 5,7“-Touchscreen-Regler Pilot One ermöglicht eine einfach Bedienung und eine übersichtliche Einstellung der wichtigsten Werte. Das System erreicht eine Temperaturkonstanz von bis zu 0,002 K.

Eine innovative Regelung und eine einzigartige Konstruktion der Anlage sorgen für eine zeitliche Stabilität und eine absolut homogene Temperaturverteilung im Kalibrierbad, die die Sensoren gleichartig temperieren. Dadurch ermöglicht das Prüfsystem eine aussagekräftige und rückführbare Kalibrierung vieler Stellen gleichzeitig. Tankgröße, Temperaturbereich, Aufheizung und Abkühlung sowie die Form des Tauchbads werden für ein optimales Verfahren und zur Vermeidung von Inhomogenität individuell an die Prüflinge angepasst. Durch zusätzliche Vergleichsmessungen an verschiedenen Stellen innerhalb des Bads lässt sich die Homogenität der Temperatur überprüfen.

Ansprüche variieren

Die Bedeutung einer effizienten und zuverlässigen Kalibrierung wird für viele Unternehmen immer größer. Die Anforderungen an die Kalibrierung werden oft durch firmeninterne und kundenspezifische Vorgaben oder Qualitätssicherungsnormen definiert. Je nach Einsatzort kann die Auslegung, beispielsweise die Dimensionen und die Anordnung der Sensoren, variieren und damit die Ansprüche an den Kalibriervorgang und an die Anlage.

Huber Kältemaschinenbau erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden die Anforderungen an die Prozedur und entwickelt darauf basierend Kalibrierbäder. Das innovative Gerätekonzept und die individuelle Ausführung eröffnen neue Möglichkeiten, um Stillstandzeit, Kosten und Aufwand gering zu halten. Huber kann dabei auf einen großen Erfahrungsschatz und Fachwissen zurückgreifen. Für zahlreiche Kunden wurden bereits Lösungen realisiert, unter anderem auch automatisierte Systeme, die mittels Software und eines Roboters vollautomatisch Prüflinge zyklisch temperieren können.
Weltweit sorgen die Temperiergeräte von Huber Kältemaschinenbau, darunter dynamische Temperiersysteme, Umwälzkühler und klassische Bad- und Umwälzthermostate, für eine präzise Temperaturführung in Laboratorien, Technikum und Produktionsverfahren.

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