Die Ecostab-Produkte zur regenerativen Bierstabilisierung von KHS stehen ab sofort auch Brauereien mit einem jährlichen Ausstoß von bis zu 70.000 hl zur Verfügung. Auf der BrauBeviale vom 12. bis 14. November in Nürnberg stellt das Unternehmen das jüngste Mitglied der Familie vor: den Innopro Ecostab S.
Der Innopro Ecostab S ist aufgrund eines mobilen Untersatzes flexibel in die Produktion integrierbar. Die Stabilisierungsanlage soll zudem durch geringe Medienverbräuche und Investitionskosten aufweisen.
Klümpchen im Bier ändern Kaufverhalten
Entgegen des Mindesthaltbarkeitsdatums auf Bierflaschen verdirbt Bier nicht – es „verändert sich lediglich“, wie es Gerold Tandler, Head of Product Management Process Technology bei KHS, beschreibt. Denn nach einer gewissen Zeit entstehen Trübstoffe und kleine Klümpchen, die oft für Hefe gehalten werden.
Tatsächlich handele es sich dabei aber um Verbindungen von Eiweiß und Polyphenolen, erklärt Tandler. Sie bilden große Agglomerate, die in der Flasche ausfallen und dann sichtbar werden. Das wirkt sich negativ auf das Kaufverhalten aus. Bier, das weite Transportwege zurücklegt oder längere Zeit gelagert wird, muss daher stabilisiert werden.
Ablauf der Stabilisierung
Die Produktreihe Innopro Ecostab ermöglicht die regenerative Stabilisierung mittels Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP). Dabei wird dem Bier ein Teil der trübungsbildenden Polyphenole entzogen.
Zunächst dosiert eine frequenzgeregelte Pumpe PVPP in die Produktleitung. Die Stabilisierung erfolgt dann in einem kleinen Modul, wo das PVPP mit den gebundenen Gerbstoffmolekülen zurückgehalten wird. „Das führt zu geringen Mischphasen, Medienverbräuchen und einer sicheren Produktion, da kein PVPP im Bier verbleibt“, erklärt Tandler.
Anschließend wird das PVPP in den Modulen regeneriert und zum Dosagetank zurückgeführt. Dort steht es dann für die nächsten Stabilisierungszyklen bereit.
Kleine Brauereien vor allem in Bayern ansässig
Bisher war die KHS-Technologie großen und mittelgroßen Brauereien vorbehalten: Der Innopro Ecostab C eignet sich mit einer Leistung von 150 bis 600 hl/h für Brauereien mit einem Ausstoß von mehr als 400.000 hl pro Jahr, der Innopro Ecostab B stabilisiert zwischen 50 bis 240 hl/h im Batchbetrieb und ist damit für einen Jahresausstoß ab 50.000 hl sinnvoll.
Der Innopro Ecostab S macht die Technologie nun auch kleineren Bierbrauern zugänglich, die einen jährlichen Ausstoß von 10.000 bis 70.000 hl haben oder nur einen kleinen Teil ihrer Produktion stabilisieren wollen. „Im Südosten Bayerns zum Beispiel gibt es eine Vielzahl solcher Betriebe“, berichtet Tandler, der aus der Region kommt. „Der weitaus größte Teil ihrer Produktion wird sozusagen um den Kirchturm herum verkauft und innerhalb kurzer Zeit getrunken.“ Ein Teil ihrer Biere exportieren die Brauereien jedoch, zum Beispiel nach Italien. „Dafür ist die Stabilisierung unumgänglich.“
Eigenschaften des Innopro Ecostab S
Aufgrund seiner kompakten Bauweise und seines fahrbaren Gestells ist der Innopro Ecostab S mobil und lässt sich flexibel in die Produktion integrieren. Der Brauer soll so bedarfsgerecht entscheiden können, welchen Anteil seines Bieres er stabilisieren möchte. Angebunden wird der Innopro mittels Milchrohrverschraubung.
„Alles, was für die Stabilisierung unter konstanten Bedingungen erforderlich ist, befindet sich auf der Anlage“, betont Tandler. Zusätzliches Equipment wird nicht benötigt, und wegen der einfachen und rein manuellen Bedienung muss laut Hersteller auch keine Softwareintegration vorgenommen werden. Der Innopro Ecostab S soll sich zudem durch geringe Medienverbräuche und niedrige Investitionskosten auszeichnen, die sich in der Regel in weniger als zwei Jahren amortisieren.