Hinter dem Projekt „Brewery of the Future“ steckt die Idee, eine Brauereianlage zu entwickeln, die ohne fossile Energieträger auskommt und im idealen Zustand aus den Reststoffen so viel thermische und elektrische Energie gewinnt, wie sie für die komplette Produktion benötigt. Dies ist mit den derzeitigen Produktionsprozessen und Methoden zur Energierückgewinnung nicht durchgängig möglich.
Derzeitiger Verbrauch wurde simuliert
Für das Entwicklungsprojekt „Brewery of the Future“ hat Krones zunächst eine Brauerei nach aktuellem Stand der Technik ausgelegt. Dann wurde in einem Simulationsprogramm der Brau- und Abfüllprozess über einen Zeitraum von zwölf Monaten in einem Ein-Stunden-Raster dargestellt. Daraus ergaben sich folgende Lastgänge und Verbräuche:
Thermische Energie (beinhaltet 30 Prozent Verluste durch Dampfkessel und Kondensatsystem)
Verkaufsbier: 14,5 Kilowattstunden pro Hektoliter
Ungeblendetes Bier: 21 Kilowattstunden pro Hektoliter
Elektrische Energie (bei einem COP [Coefficient of Performance] von 3,0 der Kälteanlage)
Verkaufsbier: 5,6 Kilowattstunden pro Hektoliter
Ungeblendetes Bier: 8,1 Kilowattstunden pro Hektoliter
Wasserverbrauch
Verkaufsbier: 2,5 Hektoliter pro Hektoliter
Ungeblendetes Bier: 3,5 Hektoliter pro Hektoliter
CO2-Verbrauch
Verkaufsbier: 14,7 Kilogramm pro Hektoliter
Ungeblendetes Bier: 21,5 Kilogramm pro Hektoliter
Druckluftverbrauch
Verkaufsbier: 1,2 Newton-Kubikmeter pro Hektoliter
Ungeblendetes Bier: 1,7 Norm-Kubikmeter pro Hektoliter
Verbessertes Anlagenkonzept
Auf Basis dieser Daten wurde für die gleiche Menge an Verkaufsbier ein optimiertes Anlagenkonzept erstellt, bei dem
die Verbräuche durch neue und optimierte Technologien und Anlagen reduziert,
die Reststoffe zum Gewinnen von Energie verwertet und
Lastspitzen durch Anlagenauslegung und Prozessmanagement vermieden werden.
Das Ziel: Die derzeitige Lücke zwischen Energiebedarf und Versorgungsangebot soll immer kleiner werden. Möglich, dass es in einem idealisierten Modell zunächst nur gelingt, die Lücke durch das Einbinden alternativer Energien wie Solar- oder Windenergie theoretisch komplett zu schließen. Die Betonung liegt dabei auf „theoretisch“.
Wetterabhängigkeit ausschließen
Ein Konzept, das hauptsächlich auf fluktuierender oder redundanter Energiebereitstellung beruht, birgt natürlich Mängel. Bei fehlendem Wind oder Sonnenschein muss die Energie klassisch bereitgestellt werden. Im Sommer oder in warmen Regionen kann kein Eisspeicher beladen werden. Daher sollen Komponenten, die vom Wetter oder Standort abhängig sind, möglichst ausgeschlossen werden.
Das Entwicklungsprojekt „Brewery of the Future“ beruht auf einem Batch-Sudhaus zum einfacheren Ausgleich von Rohstoffschwankungen. Außerdem ist das Verhältnis von thermischer zu elektrischer Energie bei diesem wider Erwarten besser geeignet, um ein Blockheizkraftwerk (BHKW) einzubinden.