Sicherheitsrelevante Bauteile Mercedes-Benz bringt CO2-reduziertes Aluminium in Serie

Mercedes-Benz bringt Aluminium mit fast 70 Prozent CO2-Reduktion in Serie.

Bild: Mercedes-Benz
09.05.2023

Ein ehrgeiziges Ziel: Die Mercedes-Benz Gruppe will dieses Jahr Aluminium mit fast 70 Prozent CO2-Reduktion gegenüber dem europäischen Durchschnitt in die Großserie integrieren. EQS und EQE gehören zu den ersten Modellen, in denen das CO2‑reduzierte Material verbaut wird.

Nach Abschluss der erfolgreichen Testphase des CO2-armen Aluminiums mit einem Mindestanteil von 25 Prozent Post-Consumer-Schrott bringt das Unternehmen noch in diesem Jahr anspruchsvolle Strukturgussbauteile für den Rohbau aus dem nachhaltigeren Material in die Serienproduktion. Das getestete Aluminium weist einen ökologischen Fußabdruck von 2,8 kg CO2 pro kg Aluminium auf.

„Auf unserem Weg zu einer bilanziell CO2-neutralen Fahrzeugflotte entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis 2039 erreichen wir den nächsten Meilenstein: Gemeinsam mit unserem strategischen Partner Hydro bringen wir bereits in diesem Sommer kohlenstoffarmes Aluminium in unsere Serienmodelle. Damit reduzieren wir den CO2-Fußabdruck des Aluminiums um fast 70 Prozent gegenüber dem europäischen Durchschnitt. Zu den ersten Modellen, die mit dem nachhaltigeren Material ausgestattet werden, gehören unser EQS sowie der EQE“, so Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group, Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf

Verarbeitung von CO2-armem Aluminium für Serienmodelle

Bereits heute bezieht Mercedes-Benz von Hydro CO2-reduziertes Aluminium, das durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Als nächsten Meilenstein wird Hydro noch stärker CO2-reduziertes Aluminium an die Gießerei im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim (Bereich Mettingen) liefern. Das Material macht etwa 60 Prozent dieses Legierungstyps für die Gießerei aus und enthält einen Schrottanteil von mindestens 25 Prozent. In Mettingen wird der Werkstoff zu anspruchsvollen Strukturbauteilen für den Karosserierohbau gegossen. Unter anderem entstehen daraus sicherheitsrelevante Bauteile wie Federbeindome für die Modelle EQS, EQE, S-Klasse, E-Klasse, GLC und C-Klasse. Darüber hinaus wird der EQE mit Längsträgern aus dem CO2-armen Aluminium ausgestattet. Auch für weitere Teile wie den Tragrahmen für den elektrischen Antriebsstrang der kommenden Fahrzeugplattform MMA (Mercedes Modular Architecture) ist der Einsatz des Werkstoffs geplant.

Dekarbonisierung der Aluminiumlieferkette: Technologie-Roadmap

Mit der Integration des Materials in die Serienproduktion erreichen Mercedes-Benz und Hydro einen ersten wichtigen Proofpoint in ihrer Partnerschaft. Beide Unternehmen einigten sich auf eine Technologie-Roadmap mit dem Ziel, die Kohlenstoffemissionen in den Aluminiumlieferketten auf ein Minimum zu begrenzen. Auf dem Weg zur Ambition 2039 will Mercedes-Benz bis 2030 Aluminium in seinen Fahrzeugen einsetzen, dessen CO2-Fußabdruck gegenüber dem europäischen Durchschnitt um bis zu 90 Prozent verringert ist. Gelingen soll dies unter anderem durch den Einsatz von CO2-optimiertem Aluminiumoxid sowie durch CO2-Einsparungen, die aus dem Elektrolyseprozess mit der Nutzung von Ökostrom und innovativen Technologien resultieren.

Gleichzeitig arbeiten die Partner daran, den Anteil an Recyclingmaterial weiter zu steigern. Innerhalb der nächsten zehn Jahre will Mercedes-Benz den Anteil von Sekundärrohstoffen in seiner Pkw-Flotte auf durchschnittlich 40 Prozent erhöhen.

Vorantreiben einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Lieferkette

Mercedes-Benz setzt sich für einen verantwortungsvollen Bezug von Aluminium ein. Das Unternehmen wird den Einsatz von Materialien ausweiten, die von der Mine bis zum Lieferanten nach den Standards der Aluminium Stewardship Initiative (ASI) zertifiziert sind. Darüber hinaus arbeiten Mercedes-Benz und Hydro gemeinsam an transparenten und inklusiven Prozessen, die die betroffenen Rechteinhaber in den Mittelpunkt stellen. Denn niedrige Hürden für die Beteiligung von Bergbaugemeinden und indigenen Völkern sind der Schlüssel zu einer wirksamen menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, ebenso wie wirksame Zertifizierungssysteme.

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