Forensik 4.0 Mit 3D-Druck Verbrecher überführen

Wäre Sherlock Holmes heute für seine Detektivarbeit mit einem 3D-Drucker bewaffnet?

Bild: iStock, AVNphotolab
18.11.2016

Ein Mord in Michigan wurde mithilfe von 3D-Druck aufgeklärt. Hier half ein rekonstruierter Fingerabdruck, den Täter zu identifizieren.

Chatverläufe, Fotos, GPS-Standorte ... Kaum ein Gegenstand dokumentiert das Leben eines Menschen besser als sein Smartphone. So können die auf dem Handy gesammelten Daten helfen, ein Verbrechen zu rekonstruieren und den Kriminellen zu überführen.

Smartphone, öffne dich

Was haben nun Smartphones mit 3D-Druck zu tun? Die allermeisten Smartphone-Nutzer sperren ihr Mobiltelefon mithilfe eines Codes - oder eines Fingerabdrucks. Neben der Tatsache, dass das Handy eines Verdächtigen zu durchforsten oft eine rechtliche Grauzone darstellt, gibt es auch praktische Hürden.

Einen Code könnte die Polizei eventuell noch knacken, kniffliger ist hingegen ein biometrischer Scanner. Wie kommt man an den Finger beziehungsweise Fingerabdruck, wenn der Verdächtige untertaucht?

Sherlocks neues Spielzeug: Der 3D-Drucker

Ein 3D-Druck-Labor in Michigan rekonstruierte den Fingerabdruck eines Mordverdächtigen, um den Fingerabdruck-Scanner auf seinem Smartphone zu überlisten. Die dort gefundenen Daten enthielten belastendes Beweismaterial, um den Täter dingfest zu machen.

Anhand von Fingerabdrücken, die von vergangenen Straftaten des Kriminellen in der Polizei-Datenbank vorlagen, haben die US-Forscher per 3D-Druck ein Modell rekonstruiert. Das Problem: Viele biometrische Scanner auf Smartphones sind auf die Bioelektrizität eines menschlichen Körpers angewiesen, um den Fingerabdruck tatsächlich auszulesen. Diese wurde mithilfe von einer leitenden Metallbeschichtung auf dem Fingerabdruck-Modell nachgestellt.

Mithilfe dieses Fingerabdruck-Modells konnte die Polizei das Handy des Verdächtigen knacken und Daten sichern, die sie in ihren Ermittlungen voranbringen konnten.

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