Management von Prozessabläufen Neue App vereinfacht Steuerung von Dosierprozessen

GRUNDFOS GmbH

Mit der Chempairing-Suite-App wird ein intelligentes Prozessmanagement von Dosiertechnik per Remote Access möglich.

Bild: Grundfos
30.11.2020

Das Überwachen und Steuern von Dosieranlagen überfordert viele Unternehmen aus der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Eine neue App erlaubt nun das einfache Auslesen und Management von Dosiertechnik, auch aus der Ferne.

Sponsored Content

Das Dosieren ist in der Prozessindustrie, aber auch der kommunalen Wasseraufbereitung eine Kernaufgabe. Müssen etwa Zusatz- oder Hilfsstoffe zugegeben werden, ist präzises Dosieren eine Voraussetzung für Ökonomie und Ökologie. Für Facility Manager bildet es hinsichtlich der Trinkwassergüte sogar ein zentrales Hygieneinstrument.

Grundfos bietet für solche Aufgaben nun die App Chempairing Suite an. Dabei handelt es sich um ein Remote-Access-Tool, das als Grundlage für digitale Geschäftsmodelle dienen soll. Optional lässt sich an der Dosierpumpe einstellen, ob nur Daten ausgelesen oder die Pumpe auch über die Cloud fernbedient werden soll.

Interessant für die Chemikaliendistribution

Technische Basis für die App ist die in der Dosierpumpe integrierte Dosierüberwachung FlowControl, die klassische Dosierfehler wie defekte Ventile, Luftblasen, Kavitation oder Überdruck identifiziert sowie den realen Dosiervolumenstrom erfasst und überwacht. Mit diesen Daten ermittelt Chempairing Suite den externen Prozessvolumenstrom und spielt den Durchfluss in ml/m3 oder die Massenkonzentration in mg/l aus.

Das Auslesen der Daten ist laut Grundfos insbesondere für die Chemikaliendistribution interessant: Viele Betreiber fühlen sich hier mit der Überwachung beziehungsweise den laufenden Betrieb einer Dosieranlage überfordert, können kein geschultes Personal für solche Aufgaben bereitstellen und würden einen Komplettservice beispielsweise durch den Chemikalienhändler begrüßen.

Füllstandsmessung in Einweggebinden

Mussten zum permanenten Erfassen des Gebindefüllstands bisher externe Sensorik verwendet werden, ist das nun mit der neuen App als interne Lösung möglich. Über die in der Grundfos-Cloud hinterlegte Chemikaliendatenbank ist das jeweilige Bruttovolumen des Gebindes verfügbar; es wird als „Guthaben“ in die App übertragen.

Aufgrund der realen Dosiermengenmessung via Dosierpumpe kann so die zugegebene Chemikalienmenge vom „Guthaben“ subtrahiert und als Ganglinie angezeigt werden. Diese kostengünstige und permanente Ermittlung des Gebindefüllstands soll sich ideal für den Einsatz von Einweggebinden eignen.

Über einen Trendreport stehen folgende Daten zur Verfügung:

  • dosierte Chemikalienmenge (l/h)

  • dosiertes Volumen an das Trinkwasser (m3/h)

  • Gegendruck (bar)

  • Gebindefüllstandstendenz (l)

  • Ist-Dosierkonzentration (ml/m3)

Mit den Trenddaten über den Chemikalienverbrauch kann zudem der Händler die Gebindegröße und damit die Servicekosten für seinen Kunden optimieren.

Einfache Nachjustage aus der Ferne

Für Anlagenbetreiber sollen vor allem die per Fernbedienung verfügbaren Features attraktiv sein, auf diese Weise lassen sich nämlich zeitintensive Serviceeinsätze einsparen. Hintergrund: Manche Dosierprozesse benötigen von Zeit zu Zeit eine Nachjustierung der Dosierkonzentration, oder es ist aufgrund von problematischen Dosiermedien die Aktivierung von Dosierfunktionen von FlowControl erforderlich.

Will oder kann der Betreiber das nicht selbst erledigen, können diese Änderungen mit der Fernüberwachung und Ferneinstellung durch Servicespezialisten vorgenommen werden. Über die Trenddaten und Ereignismeldungen erfolgt eine Rückmeldung über die erfolgte Veränderung der Konzentration oder Systemoptimierung.

Folgendes ist per Remote-Access-Zugriff verfügbar:

  • Regelungsart der Dosierpumpe (mengenproportionale Dosierung mittels Kontakt- oder Analogeingang)

  • Konzentration durch Änderung des Wertes ml/Kontakt (mengenproportionale Dosierung mit Kontakt) oder des Analogprofils (mengenproportionale Dosierung mit Analog)

  • Start/Stopp der Dosierpumpe

  • Status und Veränderung von Dosierfunktionen (FlowControl)

Wohnbaugesellschaften werden zudem diese Option begrüßen: ein Dosierreport in wöchentlicher Gliederung, den die Gesundheitsämter bei der Dosierung von Aufbereitungsstoffen in das Trinkwasser verlangen.

End-to-End-Verschlüsselung bei der Datenübertragung

Nicht zuletzt bietet die Systemlösung beim erstmaligen Anschluss eines Chemikaliengebindes beziehungsweise beim Gebindewechsel einen implementierten Arbeitsschutz. Damit die Pumpe das Gebinde akzeptiert, wird mithilfe des QR- oder Barcodes von Dosierpumpe und Gebinde in einer Gebindedatenbank überprüft, ob diese Kombination freigegeben ist.

Nur selten erlauben industrielle Betreiber oder Wohnbaugesellschaften dabei den direkten Zugang in das eigene Firmennetzwerk, um Daten ihrer Dosieranlagen in die Cloud zu übertragen oder zu empfangen. Deshalb nutzt die Chempairing Suite ein Gateway mit Mobilfunkübertragung (Low Power Wide Area Network, LPWAN) mit End-to-End-Verschlüsselung.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel