Die Internationale Normungsorganisation ISO hat eine neue Arbeitsgruppe für Datenverarbeitung in der Biotechnologie gegründet. Die Gruppe will einheitliche Normen für Formate, Transfer und Integration von Daten und Modellen schaffen und so den ungeheuren Datenmengen gerecht werden, die in dem stark wachsenden Fachgebiet entstehen. Martin Golebiewski vom Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) wurde zum Vorsitzenden dieses ISO-Gremiums gewählt.
Er ist bereits Koordinator für das deutsche NORMSYS-Projekt, das an der Standardisierung von Modellen und Daten in der Systembiologie arbeitet. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt, an dem auch Partner an der Universität Potsdam und des Berliner Startup-Unternehmens LifeGlimmer beteiligt sind, will mit Unterstützung von Normungsorganisationen wie ISO eine Brücke zwischen Wissenschaftlern in der Systembiologie und der Industrie bauen. "Mit der neuen Arbeitsgruppe bei ISO können wir helfen, durch die Entwicklung entsprechender internationaler Normen wissenschaftliche Ergebnisse besser in die Anwendung zu überführen", so Martin Golebiewski. "Mit DIN als federführende Organisation und beteiligten Experten aus Europa, Japan, den USA und China verstärken wir die Bindung zwischen den globalen Anstrengungen der ISO und wissenschaftlichen Initiativen hier in Deutschland."