Die Open Industry 4.0 Alliance ist ein Zusammenschluss von Unternehmen mit dem Ziel, die Digitalisierung in Werkshallen voranzutreiben. Ab sofort arbeitet sie mit dem Packaging Valley zusammen, einem Cluster rund um die Verpackungsindustrie im Süden Deutschlands mit derzeit 90 Mitgliedern. Darunter fallen Hersteller von Verpackungsanlagen, Verpackungsmaschinen und deren Komponenten, Anbieter von Software, Automatisierungslösungen und Dienstleistungen sowie Kooperationspartner.
Gemeinsames Ziel der Verbände ist die praxisorientierte Transformation von Unternehmen zur plattformübergreifenden Industrie 4.0. Gemeinsame Arbeitsgruppen sollen dabei Standards für die Praxis umsetzen und Best Cases in der Verpackungsindustrie entwickeln.
Ziele für Maschinenbauer im Verpackungsbereich
Die Open Industry 4.0 Alliance sieht große Potenziale bei linienbezogenen Services und dem Zusammenführen von Daten und Informationen in einer Produktionsumgebung. Das Ziel der Integration ohne manuelle Eingriffe soll durch Ausarbeitung von konkreten Anwendungsszenarios für die Verpackungsindustrie Wirklichkeit werden.
Mithilfe solcher Integrationsbaukästen sollen Mitglieder der beiden Verbände schnell ihre digitale Transformation umsetzen, etwa mit
einer einheitlichen Strukturierung und Semantik der Betriebsmittel (Assets),
einer verbesserten Effektivität der Gesamtanlage (OEE)
und moderner Methoden wie Predictive Maintenance.
Die Anwendungen sind in erster Linie:
Master Data Management: Einheitliche Strukturierung und Darstellung angeschlossener Betriebsmittel (Assets), optimalerweise unter gemeinsamer Anwendung beziehungsweise Integration des Konzepts der Verwaltungsschale als wesentlichen Schritt in die Transformation
Plant Analytics: Analysen zur OEE und Condition Monitoring, sowohl linien- als auch produktionsübergreifend, um mehr Transparenz zur Effizienz einer Produktionsanlage zu schaffen
Informationen zu Predictive Maintenance für Maschinen unterschiedlicher Hersteller: Benachrichtigungen darüber, wann eine Maschine Gefahr läuft auszufallen, mit dem Ergebnis von weniger Wartungspausen und insgesamt verringerten Stillstandzeiten
Interoperabilität in verschiedenen Branchen
Insgesamt will die Open Industry 4.0 Alliance ihre Vision einer durchgehenden Vernetzung von der Maschine bis zur Cloud mittels ihrer vorgeschlagenen Architektur in vier Ebenen von der Werkshalle bis in die Cloud durchsetzen. Durch die Integration weiterer Maschinenhersteller der Verpackungsindustrie soll dieses Vorhaben noch schneller umgesetzt werden.
„Insbesondere OEMs aus der Verpackungsmaschinenbranche können die Open Industry 4.0 Alliance als gemeinsame Plattform nutzen, um interoperable Industrie-4.0-Produkte für ihre Kunden in den Branchen Pharma, Medical, Food und Consumer Goods zu entwickeln“, sagt Dr. Marius Grathwohl, Chairman Industry Focused Workgroups der Open Industry 4.0 Alliance und Vice President Digital Products and Transformation bei Multivac. „Wir schreiben Teamwork groß, und es wird einen regelmäßigen Austausch mit dem ‚Arbeitskreis Technologie-Trends‘ des Packaging Valley und Vertretern der Allianz geben.“
Themen von KI bis VR
Im „Arbeitskreis Technologie-Trends“ beschäftigen sich die Mitgliedsunternehmen mit neuen Technologien und deren Anwendungsfeldern. Neben Themen, die sich unter dem Begriff „Industrie 4.0“ subsumieren lassen, sind es Technologien wie Künstliche Intelligenz, Digital Engineering, VR/AR und nachhaltiges Anlagendesign, die behandelt werden.
„Durch die Zusammenarbeit mit der Open Industry 4.0 Alliance verspricht sich das Packaging Valley noch mehr Umsetzungsorientierung und ganz praktische Projekte“, sagt Sabine Gauger, Vorsitzende des Packaging Valley und Managing Support Manager bei Optima. Unternehmen wie Balluff, Harro Höflinger, Murrelektronik und Optima seien bereits sowohl im Packaging Valley als auch in der Allianz Mitglied; da liege eine Zusammenarbeit bei konkreten Use Cases nahe. „Für uns als Cluster der Verpackungsindustrie bietet diese Zusammenarbeit das Potenzial für einen echten Mehrwert.“