Industrie muss nach Vorne gucken „Raus aus dem Krisenmodus!“

Zusammenarbeit für die Transformation: Der VDMA zeigt einen Weg auf, wie Politik und Wirtschaft die Industrie gemeinsam stärken können.

Bild: iStock, Dilok Klaisataporn
30.01.2023

Corona, Gas oder Arbeitskräftemangel: Die Industrie erlebte in den letzten Jahren einige Krisen-Situationen. Mit seinen wirtschaftspolitischen Positionen gibt der VDMA einen Wegweiser und möchte die Industrie so aus dem Krisenmodus herausholen.

Der VDMA gibt mit seinen neuesten wirtschaftspolitischen Positionen einen Wegweiser, mit dem Politik und Wirtschaft die Herausforderungen der Transformation gemeinsam angehen können. „Dazu müssen wir raus aus dem Krisenmodus“, fordert VDMA-Präsident Haeusgen. „Dann können unsere Unternehmen zeigen, was sie am besten können: technische Lösungen für die anstehenden Aufgaben anbieten.“

Mehr Flexibilität gegen Arbeitskräftemangel

Ihr besonderes Augenmerk hat die Bundesregierung in der Krise auf den Arbeitsmarkt gerichtet, den sie vor allem durch die Sonderregelungen zur Kurzarbeit ohne Verwerfungen auf den Aufschwung vorbereitet hat. „Die Sonderregelungen dürfen aber nicht perpetuiert werden, da sie sich andernfalls insbesondere wegen des Arbeitskräftemangels kontraproduktiv auswirken“, sagt der VDMA-Präsident.

Stattdessen erwartet er von der Regierung, in ihrer Arbeitsmarktpolitik mehr auf Flexibilität zu setzen. Das gelte vor allem für die anstehenden Vorhaben zur Neufassung der Arbeitszeit, der Arbeitszeiterfassung sowie des mobilen Arbeitens und der Weiterbildung.

Transformation weg von fossilen Energieträgern

Die krisenbedingte Knappheit von Erdgas betrachtet der VDMA als Aufforderung, die Transformation weg von fossilen Energieträgern zu beschleunigen. Der vorübergehende Mehr-Einsatz von Kohle sowie die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken seien nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig der Umbau des Energiesystems vorangetrieben wird. Der Maschinen- und Anlagenbau sieht sich hier als Lösungsanbieter in einer zentralen Rolle. „Er kann sie aber nur voll wahrnehmen, wenn der Staat Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt und die erforderliche Infrastruktur breitstellt“, so Haeusgen.

Im Hinblick auf die anstehende Transformation stellt der VDMA-Präsident klar, dass Technologieauswahl prinzipiell keine staatliche Aufgabe sein dürfe. „Zudem müssen Technologien verstärkt nach ihrem Einfluss auf die Umwelt über den gesamten Lebenszyklus hinweg bewertet werden“, sagt er.

In seinen wirtschaftspolitischen Positionen – von A wie „Arbeitsmarkt“ bis Z wie „Zukunftsfähiger Staat“ – bekennt sich der VDMA zu einer ordnungspolitisch fundierten Wirtschaftspolitik. Die Positionen leiten sich aus der Überzeugung ab, dass Wettbewerb, Technologieneutralität, Eigenverantwortung und offene Märkte die unverzichtbare Grundlage für den von Innovationen und Investitionen getragenen einzel- und gesamtgesellschaftlichen Erfolg darstellen.

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