Mit dem neuen Verfahren kann Covestro salzhaltiges Abwasser wiederverwenden, das bei der Herstellung von Polycarbonat anfällt. Dieser Hochleistungskunststoff wird in vielen Bereichen wie dem Automobilbau, der Elektronikbranche und der Medizintechnik benötigt. Üblicherweise wird solches Industrieabwasser in Gewässer wie den Rhein eingeleitet. Durch das Recycling werden deren Salzgehalt verringert und die Trinkwasser-Ressourcen geschont.
Pilotanlage für das Salz-Recycling
Covestro nutzt die neue Technologie bereits an seinem Standort Krefeld-Uerdingen in einer industriellen Pilotanlage. Zudem hat das Unternehmen an den Standorten Caojing (China) und Antwerpen (Belgien) zusammen mit Partnern weitere Projekte zum Salz-Recycling gestartet. Langfristig ist das Ziel, mit dem neuen Verfahren mehrere zehntausend Tonnen Salz und mehrere hunderttausend Tonnen vollständig entsalztes Wasser jährlich einzusparen.
Förderung und Auszeichnung
Das Bundesumweltministerium hatte die Entwicklung der Technologie als Beispiel für die Umsetzung des Kreislaufgedankens in der Industrie mit rund 740.000 Euro gefördert. Die gesamten Investitionskosten beliefen sich bei Covestro auf etwa 3,7 Millionen Euro.
Zudem wurde der Werkstoffhersteller für sein Recyclingverfahren in der Kunststoffproduktion vom Landesverband Nordrhein-Westfalen im Verband der Chemischen Industrie (VCI NRW) ausgezeichnet. Covestro belegte den zweiten Platz im Wettbewerb „Wir haben gute Ideen für Kreislaufwirtschaft“ – eine Initiative im Rahmen des Responsible-Care-Programms der chemischen und pharmazeutischen Industrie.