Verfahrenstechnik Sauber muss es sein

19.07.2012

Nur zugelassene, verantwortliche Personen dürfen zu Produktionsstätten und Hygienebereichen in Lebensmittel- und Chemieunternehmen vorgelassen werden. RFID-Technologie ermöglicht dabei berührungslose Aktivierungen und Online-Integrationen im Unternehmensnetzwerk.

Die Sicherheits- und Hygienestandards von Lebensmittel- und Chemieindustrie besagen: Weder schädliche Partikel noch Materialien aus dem Prozess dürfen in das Gebäude oder nach außen gelangen. Daher bieten sich motorgetriebene Mechanismen an, über die sich Türen ohne körperliche Berührung öffnen lassen. Geschieht dies über RFID-Aktivierungen, stehen Türen nur nach Bedarf für einen kurzen Moment offen. Vernetzt kann man Türen auch via Computer steuern. "Im Notfall verriegeln Verantwortliche Räume oder ganze Gebäudebereiche mit nur wenigen Klicks", sagt Tammo Berner, Leiter Vertrieb und Marketing bei Miditec. Je nach Tätigkeit, Position und Anwesenheit legen Verantwortliche individuelle Zugangsrechte an. Das Spektrum ist groß: von Kartenlesern über Code-Eingabe mit persönlicher PIN bis zum Biometrie-Scan. Noch mehr Sicherheit wird durch das Vier-Augen-Prinzip geschaffen, bei dem zwei bestimmte Personen gleichzeitig an je einem Lesegerät agieren.

Sogar die Arbeitskleidung erhält man per Leser. Jeder Mitarbeiter bekommt passgenaue, chemisch gereinigte Kleidung. Für die Sicherung der persönlichen Dinge sind bis zu achtzig Personal-Spinde in eine Baugruppe zusammengefasst, die über den selben Kontrollleser geöffnet wird. Hält ein Mitarbeiter seine Transponderkarte vor diesen Leser, öffnet sich der per Software zugeordnete Spind. Bevor die Produktionsstätten betreten werden, säubert man seine Hände in einer technischen Vorrichtung hygienisch rein. Dann geht es durch eine spezielle Schleuse, die nochmals die Schuhsohlen desinfiziert und sicherstellt, dass keine Fremdmaterialien eingeführt werden. Über diese Zugangskontrollen wird zudem festgehalten, wie lange sich ein Mitarbeiter in einem entsprechenden Arbeitsbereich aufgehalten hat. Diese Kontrollen sind besonders wichtig für kontaminierte oder anderweitig belastete Bereiche, in denen man sich nur für kurze Zeit aufhalten darf.

Auch die elektronische Zeiterfassung spielt eine große Rolle. In Kombination mit der Software MTZ-Time buchen Personen über Terminals ihre Zeiten, die direkt im System erscheinen. Nach der Datenerfassung im Unternehmensnetzwerk können Arbeitszeiten, Urlaube und Dienstreisen erkannt und von Verantwortlichen in Listen verwalten werden. Automatische Arbeitszeitenplanung und Schicht(wechsel)erkennung erleichtern und verkürzen tägliche Prozesse.

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