Kooperations-Plattform für Anlagenplaner Vereinfachtes Arbeiten

Bild: iStock, Harvepino
06.07.2017

Die integrative Plattform „Engineering Base“ schafft intelligente Verbindungen zwischen den am Anlagen-Lebenszyklus beteiligten Spezial-Tools: zusammen mit einem Projektstatus-Modul und SAP-Anbindung vereinfacht das System die Arbeit von Anlagenplanern.

So schön einsame Inseln sind, so einsam sind sie eben auch. Ob im echten Leben oder im Lifecycle von Maschinen und Anlagen: Insellösungen machen das Leben nicht leichter. Soll ein Engineering-System die Arbeit von Anlagenplanern erleichtern, muss es Insellösungen vermeiden oder über komfortable Brücken anbinden können. Dafür hat Aucotec die Kooperations-Plattform Engineering Base (EB) geschaffen. Die integrative Software verfügt über ein zentrales, kooperations-förderndes Datenmodell. Es vereinfacht die Arbeit, indem es Absprache- und Korrekturaufwand minimiert und Funktions- und Vorlagenorientierung bietet.

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Die Plattform ist außerdem offen für Anbindungen an weitere Tools wie 3D-Systeme oder das kundeneigene ERP. Denn die zunehmende Komplexität von Anlagen und Maschinen hat nicht erst seit Industrie 4.0 auch die Zahl der Spezialtools und Zusatzlösungen für den Produkt-Lebenszyklus in die Höhe getrieben.

Anlageninformationen aktiv einbinden

„Integrations-Kompetenz ist der Schlüssel, um die Idee eines kompletten digitalen Zwillings der Anlage im Engineering-Prozess realisieren zu können“, so die Vision von Uwe Vogt, Technik-Vorstand bei Aucotec. Ohne die Einbindung sämtlicher Informationen zu einer Anlage sei diese Vision nicht umsetzbar. Dabei dürfen die kostbaren Daten weder in toten Sammelcontainern landen, wo sie in der Regel ihre hinterlegten Logiken verlieren, noch ist es sinnvoll, sämtliche Gewerke mit einem einzigen System abzudecken.

Aucotec hat EB deshalb um ein Modul erweitert, das systemeigene Workflows automatisiert und den Datenaustausch mit Fremdsystemen aller Art steuern kann: Die Custom-
Solution Projektstatus-Manager (PSM) wurde erstmals auf der Hannover Messe 2017 öffentlich vorgestellt und gewährleistet, dass die zentrale Dokumentation stets aktuell ist und Versionsstände nicht verwechselt werden können. Schnittstellenhandhabung und Freigabemechanismen sind automatisierbar und werden damit vereinfacht, um die Datenqualität zu erhöhen. Der PSM lässt sich jedem Workflow anpassen und schafft als zentrales Verwaltungstool Sicherheit und Zeitgewinn. „Nutzer müssen keine Angst mehr haben, Arbeitsschritte zu vergessen oder Versionen zu vermischen“, betont Uwe Vogt.

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SAP-Austausch ohne Expertenwissen

Um EB noch integrativer zu machen, hat Aucotec derzeit den Austausch mit SAP noch ausgebaut (siehe Kasten). Denn SAP verarbeitet die im Engineering erzeugten Stammdaten, kann alle Dokumente aus Planung und Konstruktion verwalten die SAP-Applikation HANA und wird zudem bei Instandhaltung oder der Datenanalyse für Predictive Maintenance eingesetzt. Allerdings erfordert der Umgang mit SAP Expertenwissen. Um dem Engineering-Personal den Zugang zu erleichtern und Fehler zu minimieren, hat DSC Software das Engineering Control Center (ECTR) entwickelt: Es führt Daten und Funktionen heterogener Applikationen konsistent mit SAP PLM zusammen, ohne dass die Nutzer SAP-Kenner sein müssen. Diese Oberfläche hat Aucotec als einen weiteren Baustein in EBs Integrationskonzept eingebunden. Konstrukteure können damit aus ihrem vertrauten System direkt auf alle SAP-PLM-Funktionen zugreifen.

Anwender können in beiden Systemen arbeiten, ohne die Übersicht zu verlieren und Datenkonsistenz einzubüßen. Dabei weiß jede Software von der anderen. Jeder Status wird automatisch abgeglichen und Dokumente von EB ins ECTR übertragen. Der PSM stellt dabei ein Schlüsselelement dar: Es verwaltet die entsprechenden Statusübergänge EB-seitig und führt mit Hilfe von Makros alle Operationen zum ECTR auto­matisiert aus. Dabei kann der Konstrukteur im PSM bei den jeweiligen Statusübergängen die Parameter für das ECTR-Integrationsmakro konfigurieren. So lässt sich genau definieren, welche Statusänderung stattfinden soll und was wann zu übergeben ist. Die Übertragung der Daten selbst findet dabei über ein Austauschverzeichnis statt. Vor jeder Aktion prüft der PSM, ob EB- und ECTR-Status übereinstimmen.

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Master und Non-Master bringen Konsistenz

Je nach Konfiguration gibt der PSM die Anweisung an die Kopplung, entweder gleich bei der Projektneuanlage oder auch später einen Master zu erstellen – so bezeichnet man die oberste Ebene im ECTR, die in diesem Fall den gesamten Dokumentensatz des Projekts enthält. Gleichzeitig legt die Kopplung einen Non-Master an, der als Container für geänderte Dokumente dient. Dieser wird bei jeder Änderung, die der PSM ausführt, versioniert.

Ist das Projekt schließlich freigegeben, überschreibt EB, gesteuert vom PSM, automatisch den Dokumentensatz im Master mit dem Letztstand jedes Dokuments. Bei Erstellung einer neuen Projektversion versioniert das System, ebenfalls automatisch, den gesamten Master in ECTR und der Prozess kann von neuem beginnen. Das gewährleistet ständige Datenkonsistenz. Darum und um die Ablage der Dokumente im ECTR/SAP müssen sich EB-Nutzer jetzt keine Sorgen mehr machen.

Während der PSM die Statusübergänge führt und verwaltet, werden im Hintergrund alle notwendigen Schritte automatisch abgearbeitet. So ist am Ende das Projekt im ECTR komplett abgebildet und die Dokumentenablage sauber organisiert.

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Bildergalerie

  • Der Projektstatus-Manager automatisiert Engineering-Workflows und den Datenaustausch mit externen Systemen.

    Der Projektstatus-Manager automatisiert Engineering-Workflows und den Datenaustausch mit externen Systemen.

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