Für einen Kosmetikhersteller lieferte der auf Schüttgut spezialisierte Hersteller J. Engelsmann eine Anlage zur Entleerung von Big Bags, die sich in den Produktionsprozess integrieren lässt. Mit der neuen Anlage sollen Seifennudeln, die in Big Bags angeliefert werden, mit geringen Rückständen entleert und in einen Mischbehälter gefördert werden. Die Entleerung mithilfe einer Schnecke ohne Austraghilfe birgt das Risiko, dass die Seifennudeln aufgrund ihres hohen Fettanteils verklumpen und die Schnecke verstopfen, sodass die erwünschte Dosiergenauigkeit nicht erreicht wird. Außerdem neigen Seifennudeln häufig dazu, Seifenstaub oder Brücken zu bilden. Diese erschwerenden Faktoren galt es bei der Konstruktion der neuen Entleeranlage zu berücksichtigen.
Leistungsstark entleeren
Die von J. Engelsmann entwickelte Anlage ist auf eine Durchsatzleistung von acht Big Bags a 1,5 Tonnen pro Stunde ausgelegt. Ausgestattet mit einer Entleerstation, sorgt ein Kranbahnmodul mit Elektrokettenzug für die Einbringung der gefüllten Big Bags in die Station. Hier wird das am Kettenzug befestigte und mit Federstraffung ausgestattete Ladegeschirrr an die Position des Big Bags auf der Palette herausgefahren, abgelassen und ebenfalls per Kettenzug in die Entleerposition gebracht. Um eine Teilentleerung zu ermöglichen, ist eine Wiederverschließvorrichtung in die Anlage integriert und mit der Steuerung verbunden.
Bis es flutscht
Die bei Entleeren der Seifenndueln entstehenden Stäube werden durch eine Filteranlage abgesaugt. Als Entleerhilfe für die schlecht fließenden Seifennudeln dient eine Walkvorrichtung zum Austragen, die auch als Absturzsicherung dient. Die Oberflächen der Innenräume und produktberührenden Teile sind geeschliffen und poliert, um das Anhaften der Seifenndueln zu verhindern. Die Dosierung des Austragens erfolgt mittels einer Doppelschnecke und eines vollautomatischen Wägesystems. Dabei wertet die Steuerung die Signale der bauseitigen Filterwaage aus und überträgt sie an die Schnecke zur Grob- und Feindosierung.
Die Schnecke zieht das Produkt ein und zerkleinert es durch speziell angeordnete Paddeln, um Produktklumpen aufzulösen. Die Gewindeform der Schnecke ist an die Eigenschaften der Seifennudeln angepasst, damit diese so gut wie möglich zerkleinert und durch die Schnecke geschoben werden können.