Viele Füllprodukte, darunter insbesondere viskose Stoffe wie Farben und Lacke, Dicht- und Klebstoffe sowie bestimmte Chemikalien, sind nicht nur hochsensibel, sondern müssen auch erst im IBC aufgerührt und homogenisiert werden, bevor sie verarbeitet werden können. Ein Vorgang, bei dem es einiges zu beachten gilt, um die ursprüngliche Qualität des Produkts nicht zu beeinträchtigen – besonders, wenn herkömmliche Mehrweg-Rührwerke aus Edelstahl zum Einsatz kommen, die vor der Anwendung aufwändig gereinigt werden müssen. Schon kleinste übersehene Produktrückstände aus dem vorherigen Gebrauch oder Reste von Reinigungsmitteln stellen ein erhebliches Kontaminierungs- und Qualitätsrisiko dar.
Alleine das Öffnen des IBC und das Einbringen des Rührwerks birgt bereits Gefahren: Schließlich ist der metallene Rührkörper an sich schon ein Fremdkörper und durch das notwendige Abnehmen der oberen Schraubkappe verliert das Füllprodukt ein Stück weit seine Schutzhülle. Auch die Entnahme des Rührwerks nach dem Einsatz gestaltet sich schwierig: Es droht Produktverlust sowie eine Gefährdung der Sauberkeit der Verpackung, der Arbeitsumgebung und – je nach Inhaltsstoff – der Gesundheit der Mitarbeiter.
Geschlossenes System verhindert Kontaminaton
Um diese Risiken auszuräumen und sichere und effiziente Rührvorgänge im IBC zu ermöglichen, hat Schütz eine Alternative zu traditionellen Edelstahlrührwerken entwickelt: den Impeller. Dabei handelt es sich um ein ab Werk in den Ecobulk-Container integriertes Einweg-Rührwerk bestehend aus HDPE, dem gleichen chemikalienresistenten Material wie die IBC-Innenbehälter. Es ist in die Schraubkappe der Einfüllöffnung fest integriert und bildet mit dem IBC ein geschlossenes System. Bei entsprechender Prozess- und Containerkonfiguration muss das Rührwerk selbst beim Befüllvorgang nicht entnommen werden. Danach bleibt der Container über die gesamte Supply Chain hinweg bis zur Entnahme des Füllprodukts dauerhaft geschlossen – selbst bei Rührprozessen. Kontaminationsrisiken, die sich sonst aus dem Öffnen der Verpackung und dem Einbringen des externen Rührwerks ergeben, werden so vollständig ausgeschlossen. Charakteristisch für den Impeller ist sein spezielles Becherrührwerk mit beweglichen Flügeln, die mit zunehmender Drehzahl automatisch hochklappen. Dieses Rührwerk homogenisiert Füllprodukte schonend und ohne Blasenbildung, wobei Sedimente vollständig aufgelöst werden. Dadurch kann der IBC nahezu komplett entleert werden und der Füllgutverlust lässt sich auf ein Minimum reduzieren.
Der Impeller kann mühelos mit marktgängigen Traversen- oder Stativrührwerken verbunden werden, was die Nutzung vorhandener Antriebssysteme ermöglicht. Der Anschluss erfolgt über eine Stahlwelle, die in den hohlen Schaft des Impellers eingeführt und mit der Nabe verbunden wird. Nach dem Rührvorgang kann die Stahlwelle einfach entnommen und sofort wieder verwendet werden, da sie keinen Kontakt mit dem Füllprodukt hatte und daher keine Reinigung erfordert.
Auch für die Befüllung des IBC gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei IBCs mit nur einer zentralen Einfüllöffnung muss die Schraubkappe mit dem integrierten Impeller gelöst und zur Seite geschoben werden. Sicherer ist die Befüllung, wenn der über einen zusätzlichen Spund im Oberboden verfügt. Hierbei kann der Impeller unberührt bleiben, und die Befüllung erfolgt bequem unter Spiegel, was Schaumbildung und die Gefahr einer Büschelentladung bei brennbaren Füllprodukten verhindert. Der Spund ermöglicht zudem einfache Probenentnahmen oder die Zugabe von Inhaltsstoffen.
Schonendes Rühren steigert die Prozessqualität
Wenn die empfindlichen Hightech-Coatings der Automobilindustrie mit oberflächenaktiven Substanzen wie silikonhaltigen Ölen und Fetten kontaminiert werden, führt das häufig zu Benetzungsstörungen. Diese können sowohl die Optik als auch die Schutzwirkung des Lacks beeinträchtigen. Der Impeller minimiert das Kontaminationsrisiko beim Abfüllen und Verarbeiten von Klarlacken und Primern und steigert die Effizienz des Prozesses deutlich. Beim Vergleichstests eines Anwenders waren für die Homogenisierung mit dem Impeller nur 80 bis 110 statt zuvor 140 bis 200 Umdrehungen pro Minute notwendig. Dank des wesentlich schonenderen Rührens konnte die Prozessqualität signifikant gesteigert werden. Außerdem nimmt das Homogenisieren nun deutlich weniger Zeit in Anspruch, sodass der Container nach Installation des Antriebs direkt an die Produktionslinie zur Lackzuführung angeschlossen werden kann. Ein zuvor notwendiger weiterer Arbeitsschritt an einer Vorbereitungsstation entfällt somit.
Beizmittel ohne Schaum aufgerührt
Die Aufbereitung von Saatgut ist in der Landwirtschaft von essenzieller Bedeutung. Eine hierfür weit verbreitete Methode ist die Beizung, die das Saatgut vor Pilzbefall und Schädlingen schützt und dessen mechanische Verarbeitung erleichtert. Da sich das Beizmittel nach längeren Standzeiten absetzen kann, muss die Saatgutbeize aufgemischt und homogenisiert werden. Für diesen Prozess werden spezielle Pumpen eingesetzt und die Verpackung muss geöffnet werden, was zu Verschmutzungen und zu direktem Kontakt der Mitarbeiter mit der Beizflüssigkeit führen kann. Die Handhabung der Beize lässt sich erheblich vereinfachen, wenn der Impeller für den Rührprozess verwendet wird. Im Praxistest wurde das Beizmittel vollständig homogen und ohne Schaumbildung aufgerührt. Die sonst übliche Ablagerung der schweren Sedimenten war nicht mehr festzustellen. Zusätzlich wird mit dem geschlossenen System das Risiko eines Kontakts des Anwenders oder der Verpackungsaußenseite mit dem Beizmittel nahezu
ausgeschlossen.
Effiziente Verarbeitung hochviskoser Anstriche
Farben und Lacke stellen über die gesamte Supply Chain hinweg besonders hohe Anforderungen an Verpackungen. Für die Entnahme und um eine optimale Verarbeitbarkeit zu ermöglichen, müssen diese hochviskosen Füllgüter häufig aufgerührt werden. Im Zuge dieses Prozesses kann es zu Kontamination und infolgedessen zu beträchtlichen Schäden kommen. Mit dem Impeller lassen sich diese Risiken vermeiden, da er ohne Öffnen des IBC verwendet werden kann. Im Praxisversuch ließen sich darüber hinaus hervorragende Rührergebnisse erzielen. Ein Anwender befüllte einen HX-Container von Schütz zu zwei Dritteln mit insgesamt 650 Kilogramm Firnis, einem hochviskosen und schnelltrocknenden Schutzanstrich auf Leinölbasis. Zum Aufrühren des nach zweieinhalb Tagen Lagerung sehr dickflüssigen Mediums kam der Impeller zum Einsatz. Für die gesamte Menge von 650 Kilogramm benötigte die Lösung insgesamt nur circa 35 Minuten.
Fazit
Der noch immer weit verbreitete Einsatz von Mehrweg-Rührwerken aus Edelstahl für das Aufrühren und Homogenisieren viskoser Stoffe in IBC ist veraltet, da es inzwischen eine sicherere und effizientere Alternative gibt. Als geschlossenes System eliminiert die Schütz-Komplettlösung aus Ecobulk-Container und dem Einweg-Rührwerk Impeller klassische Qualitätsrisiken im Zusammenhang mit dem Rührprozess vollständig.