Sicherheitsbeleuchtung für Ex-Bereiche So bleiben Rettungs- und Fluchtwege auch bei Stromausfall sichtbar

Keine Panik: Mit der passenden LED-Technik und Vernetzung werden Hinweisschilder auch bei Netzausfällen sicher beleuchtet.

Bild: Hans Neukircher Neale, R. Stahl
08.03.2021

Die Anzeige und Beleuchtung von Rettungs- und Fluchtwegen, Sicherheitseinrichtungen oder sicherheitskritischen Arbeitsbereichen darf unter keinen Umständen durch Unterbrechungen der Netzversorgung gefährdet sein. Ein Explosionsschutzexperte zeigt, wie Anlagenbetreiber beim Einrichten komplexer Notlichtsysteme vorgehen können.

Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich bei Stromausfällen gut dasteht, beträgt die durchschnittliche jährliche Stromunterbrechungsdauer hierzulande 13,3 Minuten. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien kann es zusätzlich zu Problemen in der Versorgung kommen.

Um Beleuchtungsausfällen in sensiblen Arbeitsbereichen und öffentlichen Gebäuden vorzubeugen, sind autark gespeiste Notlichtsysteme unumgänglich. Dies gilt erst recht für sicherheitskritische Anlagen in Ländern mit deutlich instabilerer Energieversorgung. Die Einrichtung einer USV allein genügt jedoch noch nicht – denn die vielfältigen elektrotechnischen Anforderungen an Notlichtsysteme sind bezüglich Planung, Errichtung und Betrieb in zahlreichen nationalen und internationalen Normen genau festgelegt.

So bestehen sowohl für die Auslegung von Sicherheitsbeleuchtungsanlagen einschließlich ihrer Ersatzstromversorgungen, Batterien, Leuchten und Schaltgeräte als auch für die regelmäßige durchzuführenden Funktionstests normative Vorgaben aus dem Baurecht, dem Arbeitsrecht sowie EU-Vorgaben zur Lichttechnik und zur Beleuchtung von Arbeitsstätten.

Professionelle Lichtplanung in allen Ex-Bereichen

Da von der korrekten Funktion der Sicherheitssysteme im Ernstfall Menschenleben abhängen und darüber hinaus die Einhaltung der Vorschriften über die Höhe der Betreiberhaftung und möglicher Versicherungsleistungen entscheidet, sollten Anlagenbetreiber bei Planung und Ausführung von Notbeleuchtungssystemen die Unterstützung spezialisierter Experten in Anspruch nehmen. Dies gewährleistet nicht nur eine normenkonforme Auslegung und reibungslose Abnahme, sondern bietet durch verzögerungsfreie Projektdurchführung und am Bedarf orientierter Auslegung auch wirtschaftliche Vorteile.

Zum Leistungsangebot von R. Stahl, einem Anbieter explosionsgeschützter Komponenten und Systeme, zählt die vollständige Lichtplanung für industrielle Arbeitsstätten einschließlich explosionsgefährdeter Anlagenbereiche. Die Umsetzung erfolgt gemäß den Vorgaben zum Arbeitsschutz und der allgemeinen Sicherheit entsprechend EN 12464 und EN 60598-2-22 sowie anderen geforderten internationalen Standards.

Dafür erstellt das Unternehmen auf Grundlage der Kundendaten zunächst ein vollständiges 3D-Modell der betreffenden Anlage und ermittelt das optimale Beleuchtungssystem für die spezifischen Anforderungen. Konkret betrifft dies die Optimierung der Beleuchtungsanlage bezüglich der erforderlichen Leuchtenanzahl, der homogenen Ausleuchtung der Arbeitsebenen und des Energiebedarfs.

Ebenso plant und installiert R. Stahl Gruppen- und Zentralbatterieanlagen für die Versorgung der Sicherheitsbeleuchtung in explosionsgefährdeten Bereichen. Als One-Stop-Supplier deckt der Hersteller dabei den Hardwarebedarf mit einem breiten Sortiment an Sicherheitsleuchten, Fluchtweganzeigen, Batteriesystemen, Schaltkomponenten und Schränken ab.

LEDs zur Sicherheitsbeleuchtung

Sicherheitsbeleuchtung muss gewährleisten, dass die Arbeit in kritischen Bereichen nach einem Netzausfall regulär weitergehen kann. Die LED-Sicherheitsleuchten der Exlux-Serie von R. Stahl sorgen bei niedrigem Verbrauch für Lichtausbeuten bis 129 lm/W. Neben den Modellen des Typs Exlux 6009/4 für den weltweiten Einsatz in Zone 1 hat die Firma zudem mit der Reihe 6409/4 als erster Anbieter wirtschaftliche Leuchtenvarianten für die Zonen 2, 21 und 22 eingeführt.

Aufgrund der schlagfesten Konstruktion nach IK10 und einer dauerhaften Temperaturbeständigkeit im Bereich von -30  bis 60 °C eignen sich die Leuchten für anspruchsvolle Einsatzbedingungen sowohl in der Chemie, Pharma-, Holz- und Lebensmittelindustrie als auch im maritimen Bereich. Durch die eingeschäumte Silikondichtung erreichen die Einheiten den Schutzgrad IP66/67.

Die Serie erfüllt sämtliche Anforderungen an die Notlichtbeleuchtung nach EN 60598-2-22 sowie EN 61347-2-7 und stellt mit einer Batteriekapazität von 7 Ah die Notbeleuchtung für bis zu drei Stunden sicher. Zur Überprüfung der Betriebsbereitschaft führen die Geräte im wöchentlichen Turnus einen Selbsttest und jährlich einen automatischen Bemessungsbetriebsdauertest durch.

Wie alle Exlux-Varianten sind auch die Sicherheitsleuchten mit Dali-Schnittstelle für das digital vernetzte Lichtmanagement erhältlich. Im Notlichtfall deaktiviert sich die Dali-Funktion selbsttätig.

Fluchtweganzeige für Zone 1 und 2

Für die ausfallsichere Anzeige von Fluchtwegen in den Zonen 1/21 und 2/22 bietet R. Stahl verschiedene Ex-geschützte Modellvarianten mit und ohne Fluchtwegzeichen im einheitlichen, besonders schmalen GRP-Gehäuse. Bei den Ausführungen mit Fluchtwegzeichen ist das Icon beidseitig auf einer am Gehäuse hängenden, aus jeder Wegrichtung deutlich erkennbaren Scheibe aufgebracht. Dadurch erübrigt sich in Durchgängen die Installation einer zweiten Leuchte.

Die Leuchten sind wahlweise auch mit Adressmodul für die ausfallsichere Notversorgung mittels Zentralbatterie sowie mit Dali-Schnittstelle zur Netzwerkeinbindung verfügbar. Alternativ zu den Modellen der Serie 6102 mit 110…240-V-Weitbereichseingang umfasst das Programm von R. Stahl batteriebetriebene Systeme der Baureihe 6109, die einen Noterhalt von 90  oder 180 Minuten gewährleisten.

Bei beiden Anzeigenserien lassen sich mit Zusatzoptiken spezielle Lichtverteilungen für die Wege- und Türbereichsbeleuchtung einrichten. Je nach Bedarf ermöglichen vielfältige Montageoptionen die Wand- oder Deckeninstallation sowie eine Kettenaufhängung. Durch den nur 100 mm hohen Gehäuseaufbau eignen sich die Systeme auch für niedrige Durchgangs- und Deckenhöhen oder zur Integration in Maschinen und Anlagen.

Mit ihrem Einsatztemperaturbereich von 40/-30 bis 60 °C und vorgegebenen Lebensdauern von 50.000 und 100.000 Betriebsstunden für die Elektronik beziehungsweise die LEDs sind die Fluchtwegzeichenleuchten für den langlebigen Einsatz unter rauen Umwelteinflüssen konzipiert. Die in der Baureihe 6109 verwendeten Batterien überdauern bis zu fünf Jahre.

Zentralbatteriesysteme für Notlichtbetrieb

Zentralbatterieanlagen müssen bei Ausfall des regulären Versorgungsnetzes automatisch auf Batterie-Notlichtbetrieb umschalten und aus einem sicheren Bereich heraus die Sicherheitsbeleuchtung in explosionsgefährdeten und nicht-explosionsgefährdeten Atmosphären speisen. Da neue Gerätetechnik, die Weiterentwicklung konventioneller Schaltkomponenten sowie der Einsatz von LED-Technologie in Sicherheits- und Rettungszeichenleuchten äußerst kompakte Systeme ermöglichen, hat sich die Einbindung von Sicherheitsleuchten in die Allgemeinbeleuchtung auch in explosionsgefährdeten Bereichen als kostensparende Maßnahme durchgesetzt.

Aus dieser effizienten Kombination ergeben sich jedoch neue Anforderungen an die Programmierung der Sicherheitsleuchten und ihre Verschaltung mit der Allgemeinbeleuchtung. Diese erweiterten Anforderungen hat R. Stahl bei seinen Zentralbatteriesystemen der Baureihe WFZB vollumfänglich berücksichtigt. Die Notversorgungseinheiten mit wartungsfreien, mindestens zehn Jahre überdauernden Akkus werden vom Hersteller für industrielle, gewerbliche und öffentliche Einrichtungen jeder Größe skaliert.

Während ein Zentralbatteriesystem bis zu 60 Leuchtenkreise steuern kann, lassen sich mit einer zentralen Recheneinheit bis zu 64 Zentralbatterieanlagen vernetzen und an das vorhandene Firmennetzwerk anbinden. Die Programmierung und (Remote-)Überwachung der Zentralbatteriesysteme erfolgt wahlweise über ihr integriertes LCD-Display, einen angeschlossenen Computer oder via Internet. Endstromkreise sowie angeschlossene Sicherheits- und Rettungszeichenleuchten sind einzeln adressierbar und werden in regelmäßigen Intervallen überwacht.

Zusätzlich verfügen die Anlagen über ein automatisches Monitoring der eigenen Funktionsfähigkeit, ihrer Akkus und ihrer Leistungsspannung. Ein elektronisches Prüfbuch verzeichnet alle Betriebszustände und Ereignisse und versendet Fehlermeldungen per E-Mail an definierte Empfängerlisten.

R. Stahl liefert die Zentralbatterieeinheiten in servicefreundlichen Schränken mit Schwenkrahmen für 19-Zoll-Einschübe. Steckbare, frei programmierbare Endstromkreismodule, redundante Ladebaugruppen und busgekoppelte Temperaturwächter für bis zu drei Werte gewährleisten hohe Betriebssicherheit. Auf Anfrage konfiguriert R. Stahl die Anlagen mit zusätzlichen Schnittstellen, individuell programmierbaren Fluchtwegszenarien und weiteren Überwachungsmechanismen.

Fazit

Schon die normkonforme und rechtssichere Planung von Notbeleuchtungen in öffentlichen Gebäuden erfordert den Rat von Experten. Besonders gilt dies jedoch für die ausfallsichere Beleuchtungsinstallation in Industrieanlagen mit explosionsgefährdeten Bereichen, für die außer hohem technischen Sachverstand auch entsprechend zertifizierte Versorgungs- sowie Ex-geschützte Lichttechnik obligatorisch sind.

Mit Expertenwissen, einem großem Sortiment an LED-Leuchten und skalierbaren Zentralbatteriesystemen unterstützt R. Stahl jede Branche bei der bedarfsorientierten Einrichtung normkonformer Notbeleuchtungssysteme in Ex- sowie Nicht-Ex-Bereichen. Durch einheitliche Bauformen, Funktionalitäten und Schnittstellen vereinfachen die Produkte das Upgrade bestehender Beleuchtungsanlagen auf moderne LED-Technik samt digitaler Netzwerkintegration via Dali. Anlagenbetreiber profitieren sowohl von fristgerechten Projektausführungen und reibungslosen Abnahmen als auch von der individuell angepassten, kostenoptimierten Auslegung der Notbeleuchtungsnetzwerke.

Bildergalerie

  • Alle LED-Sicherheitsleuchten von R. Stahl sind mit Dali-Schnittstelle für das digital vernetzte Lichtmanagement erhältlich.

    Alle LED-Sicherheitsleuchten von R. Stahl sind mit Dali-Schnittstelle für das digital vernetzte Lichtmanagement erhältlich.

    Bild: R. Stahl

  • Für die ausfallsichere Anzeige von Fluchtwegen in den Zonen 1/21 und 2/22 bietet R. Stahl verschiedene Ex-geschützte Modellvarianten.

    Für die ausfallsichere Anzeige von Fluchtwegen in den Zonen 1/21 und 2/22 bietet R. Stahl verschiedene Ex-geschützte Modellvarianten.

    Bild: Hans Neukircher Neale, R. Stahl

  • Zentralbatterieanlagen müssen bei Ausfall des regulären Versorgungsnetzes automatisch auf Batterie-Notlichtbetrieb umschalten.

    Zentralbatterieanlagen müssen bei Ausfall des regulären Versorgungsnetzes automatisch auf Batterie-Notlichtbetrieb umschalten.

    Bild: R. Stahl

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