Die Bauarbeiten am Testturm von Thyssen-Krupp in Rottweil wurden planmäßig abgeschlossen. Hier sollen moderne Lösungen für die Aufzugsindustrie getestet werden, die für mehr Mobilität in Städten sorgen sollen. Wie geplant, startet ab sofort der Forschungsbetrieb. Im Mai 2017 wird der Turm dann für Besucher geöffnet.
Aufzug und Schwebebahn in einem
Eine dieser Lösungen, die demnächst in Rottweil getestet wird, ist der Multi. Drei der zwölf Schächte im neuen Testturm sind für das neue Mehrkabinen-Aufzugssystem vorgesehen. Als Antrieb kommt die Magnetschwebetechnologie basierend auf dem Transrapid zum Einsatz. Durch seine seillose Konstruktion können mehrere Aufzugskabinen in einem Aufzugsschacht betrieben werden.
Das erhöht die Beförderungskapazität in einem Schacht um bis zu 50 Prozent und reduziert gleichzeitig den Platzbedarf des Aufzugs im Gebäude um die Hälfte. Dazu können sich die Kabinen des Multi sowohl seitwärts als auch ohne Limit in die Höhe bewegen, was mehr Gestaltungsmöglichkeiten in der Architektur eröffnet.
Eine Fassade, die es in sich hat
Die rund 17.000 Quadratmeter große Hülle aus dem polymerbeschichteten Glasfasergewebe verleiht dem Turm sein charakteristisches Erscheinungsbild. Es handelt sich um einen hochkomplexen Werkstoff, der langlebig und nahezu selbstreinigend ist.
Die Membran verleiht dem Turm nicht nur das gewisse Etwas, sondern schützt ihn auch vor intensiver Sonneneinstrahlung und reduziert die Eigenbewegung des Gebäudes, indem sie die Kräfte des Windes zerlegt. Die Hülle wurde im Windkanal getestet und von einem unabhängigen Sachverständigenbüro zertifiziert.