Im PKW-Bestand ist der Anteil reiner Elektro- sowie Hybridfahrzeuge immer noch sehr gering: Zu Beginn des Jahres zählte das Kraftfahrt-Bundesamt rund 25.500 Elektroautos und 130.400 Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb – verglichen mit 45,1 Millionen PKW insgesamt. Damit hatte nur weniger als jeder dreihundertste Wagen einen Elektro- oder Hybridantrieb. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor machen nach wie vor den Löwenanteil aus.
Klimaschutz im Verkehr folge aus der Beschleunigung der Elektromobilität, sagt Viviane Raddatz, WWF-Expertin für nationale Klima- und Energiepolitik. Im kürzlich beschlossenen Klimaschutzplan hat der Verkehrssektor eine konkrete Vorgabe bekommen: Bis 2030 sollen 40 bis 42 Prozent Treibhausgasemissionen eingespart werden. „Das ist nur mit einem massiven Ausbau der Elektromobilität zu erreichen“, erklärt Raddatz.
„Ausgerechnet das Autoland Deutschland hat die Zeitenwende im Verkehrssektor bisher verschlafen“, fügt Gero Lücking hinzu, Geschäftsführer Energiewirtschaft bei LichtBlick. Darin bestünde eine große Gefahr für die Energiewende und den Wirtschaftsstandort. Um das Zwischenziel von einer Million Elektrofahrzeugen zu erreichen, müssten erst die Batteriespeicher langlebiger werden. Jedoch sei das Preis-Leistungs-Verhältnis der derzeit angebotenen E-Fahrzeuge trotz Kaufprämie unbefriedigend, räumt Lücking abschließend ein.
Ein Schlüssel für eine umweltfreundliche Verkehrszukunft ist laut WWF und LichtBlick die Verzahnung von Elektromobilität und erneuerbaren Energien. So können intelligent vernetzte Elektromobile künftig die schwankende Produktion von Wind- und Sonnenstrom ausgleichen und die Stromnetze stabilisieren. Auf diese Weise wird auch die Wirtschaftlichkeit von Elektroautos verbessert.
Während sich Deutschland in Sachen Elektromobilität nur langsam fortbewegt, ziehen andere Länder wie Norwegen oder China mit Riesenschritten vorbei. „Länder wie China machen vor, wie Elektromobilität effektiv gefördert und Innovation angeregt wird. Der Verbrennungsmotor ist keine Zukunftstechnologie […]. Höchste Zeit, dass die Hersteller nachziehen“, fordert Raddatz.