In der Anlage werden Sonnenschutzlösungen für die Außenanwendung wie Jalousien, Rollläden und Insektenschutzgitter hergestellt. Alle Produkte werden mit einer Pulverbeschichtung versehen, die für die Qualität der Produkte entscheidend ist. Allerdings werden beim Beschichten auch die Transportbügel zwangsläufig mit einer Lackschicht versehen. Diese muss wieder entfernt werden, um bei späteren Beschichtungen die Produktqualität aufrechtzuerhalten.
Qualitätsverlust durch lange Transportwege
Vor der Installation einer firmeneigenen Lösung wurden die Bügel von einem externen Partner gereinigt. Der zeitaufwendige Transport der Bügel zur externen Reinigungsanlage und zurück bedeutete, dass die Reinigung nur einmal pro Woche durchgeführt werden konnte. Dadurch sammelte sich der Lack zwischen den Reinigungsvorgängen an und verursachte Qualitätsverluste.
Vor Kurzem ersetzte das Unternehmen eine alte Anlage durch eine neue hauseigene Lackentfernungsanlage. Die alte Anlage war mit einer Standardpumpe mit Normmotor ausgestattet. Außerdem trat giftige Säure aus der Sperrflüssigkeitskammer aus, da sowohl der Druckschlauch der Dosierpumpe als auch die Wellendichtung undicht waren.
Hauseigene Anlage als Lösung
Die neue Anlage sollte diese Probleme beheben und auch für die Entsorgung des Abwassers eine passende Lösung bieten: Das durch den entfernten Lack verunreinigte Wasser hätte in kurzen Abständen und zu hohen Kosten entsorgt werden müssen. Die einzige Alternative war, es so aufzubereiten, dass es wiederverwendet werden kann.
Die neue Anlage basiert auf einer Grundfos CRNE-Pumpe mit doppelter Wellendichtung und einem MGE-Motor, der für einen leckagefreien und reibungslosen Betrieb sorgen soll. Der neue Druckschlauch ist aus einem giftbeständigen Werkstoff gefertigt, um die Anlage resistent gegenüber den giftigen Reinigungsmitteln zu machen.
Weniger Wasserverbrauch
Um die Nutzungsdauer der Reinigungs- und Spülflüssigkeiten zu verlängern, wird der alte Lack im Bypassverfahren über einen speziell entwickelten Filter kontinuierlich abgeschieden. Das dickflüssige Gemisch wird von dort aus direkt in Kunststofffässer geleitet und kann so entsorgt werden. Anschließend wird dem Restwasser automatisch eine Lösung zugesetzt, die den Lack entfernt, sodass es wiederverwendet werden kann.
Dadurch soll sich das Intervall für den Wasserwechsel in der Anlage auf mehrere Monate verlängern, was wiederum die dafür nötigen Stillstandszeiten verkürzen und erhebliche Mengen Wasser einsparen kann. Das wäre letztendlich nicht nur finanziell von Vorteil, sondern auch für die Umwelt.
Höhere Sicherheitsvorkehrungen
Die Lackabscheidung findet in einem Schutzgehäuse statt. Die Grundfos-Pumpen sind mit paarweisen Gleitringdichtungen aus einem Kalrez-Spezialwerkstoff ausgestattet und durch eine Kammer voneinander getrennt. Diese ist permanent mit Sperrwasser gefüllt, um das Austreten der Lackentfernungslösung im Falle eines Lecks zu verhindern. Außerdem wird die Reinigungsflüssigkeit über eine Rohrleitung automatisch aus dem Speicherbehälter abgeführt, sodass Mitarbeiter nicht mit der Chemikalie in Kontakt kommen.
Die neue Anlage kann innerhalb des eineinhalbstündigen Zyklus, in dem der Lack entfernt wird, bis zu 200 Bügel gleichzeitig reinigen. Auf diese Weise können sie nun zwischen den Einsätzen gereinigt werden, um für eine hohe Qualität bei der nachfolgenden Pulverbeschichtung zu sorgen. Da sich die Investitionen gleich mehrfach amortisierten, hat sich die kundenspezifische Lackentfernungsanlage auch in finanzieller Sicht als sinnvoll erwiesen