Siliconöle aus Biomethanol Kosmetik ohne Erdöl herstellen

Bild: Wacker Chemie
20.04.2018

Für mehr Nachhaltigkeit in der Kosmetikindustrie hat Wacker Siliconöle aus nicht-fossilen Rohstoffen entwickelt.

Der Chemiekonzern Wacker hat unter dem Markennamen Belsil Eco Siliconöle für Kosmetikanwendungen aus nicht-fossilen Rohstoffen für die Kosmetikindustrie entwickelt, bei deren Herstellung ausschließlich Silicium und nachwachsende Rohstoffe eingesetzt werden. Zwar gibt es auch andere Unternehmen, die an bio-basierten Inhaltsstoffen arbeiten, jedoch ist Wacker nach eigenen Angaben derzeit der weltweit einzige Hersteller, der solche Siliconprodukte anbietet.

Die Belsil-Eco-Produkte besitzen die gleichen Eigenschaften wie Siliconöle, die mit petrochemisch erzeugten Rohstoffen hergestellt wurden, weisen aber eine günstigere CO2-Bilanz auf. Die neue Reihe umfasst aktuell sechs Siliconöle. Es handelt sich dabei um lineare, unmodifizierte Polydimethylsiloxane (Dimethicone), die sich durch eine niedrige Oberflächenspannung und gute Spreitungseigenschaften auszeichnen.

Die Produkte decken den in der Kosmetik wichtigen Viskositätsbereich zwischen 5 und 60000 Centistokes (mm2/s) ab und eignen sich für die Formulierung von Pflegecremes, Lotionen, Sonnenschutzmitteln, Shampoos, Spülungen und anderen kosmetischen Präparaten.

Keine Rezeptur- oder Formulierungsanpassungen notwendig

Zu jedem der neuen Produkt existiert ein Siliconöl, das auf petrochemisch erzeugtes Methanol zurückgeht. Chemisch betrachtet besitzen beide Produkte die gleiche Rohstoffbasis. Deshalb lassen sich herkömmliche Siliconöle problemlos durch die Neuentwicklung ersetzen. Technische Modifizierungen oder Rezeptur- oder Formulierungsanpassungen sind folglich nicht erforderlich.

Pro Tonne Öl 1,6 Tonnen CO2 sparen

Für die Siliconöle verwendet das Unternehmen zertifiziertes Biomethanol, das aus Pflanzenresten wie Stroh oder Grasschnitt hergestellt wird. Da Biomethanol ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt wird, ist die CO2-Bilanz von Belsil-Eco-Produkten günstiger als von Siliconölen, die auf fossilen Rohstoffen basieren. Laut Berechnungen von Wacker lassen sich pro Tonne biobasiertes Siliconöl rund 1,6 Tonnen Kohlendioxid einsparen.

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