Veranstalter der Tagung Wasser 2019 ist die Wasserchemische Gesellschaft, eine Fachgruppe der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Neben dem wissenschaftlichen Programm werden außerdem diverse Preise verliehen: der Willy-Hager-Preis, zwei Promotionspreise sowie der Preis der Wasserchemischen Gesellschaft. Am ersten Tagungsabend thematisiert ein öffentlicher Abendvortrag Hochwasserereignisse in Thüringen von 1500 bis 2013.
Spezialthema behandelt Auswirkungen von Wetterereignissen
In Erfurt setzen sich Wasserchemiker und Fachleute anderer Disziplinen des Wasserfachs mit aktueller Forschung rund um Abwasser, Trinkwasser, Nanopartikel und Mikroplastik, Wasseraufbereitung und Spurenstoffe auseinander. In diesem Jahr liegt zudem ein Schwerpunkt auf dem Spezialthema Extremereignisse und Wassergüte. Die Probleme, die extreme Wetterereignisse mit sich bringen, hat etwa der niederschlagsarme Sommer 2018 gezeigt. Welche Auswirkungen Niedrigwasser von Flüssen, erhöhte Wassertemperaturen und Starkregen, auf die Wassergüte haben, erläutern die Experten in Erfurt.
Auch der öffentliche Abendvortrag am 27. Mai nimmt Bezug auf das Spezialthema: Dr. Mathias Deutsch berichtet von Hochwasserereignissen in Thüringen (1500-2013). In seinem Vortrag geht es neben der Geschichte des Wasserbaus um historische Hochwasserereignisse und -schutzmaßnahmen. Der Eintritt ist für alle Interessierten frei, auch wenn sie nicht an der Tagung teilnehmen. Der Vortrag findet um 19:45 Uhr im Vortragssaal des Dorint Hotel am Dom Erfurt statt.
Auszeichnungen auf dem Gebiet der Wasserforschung
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am 27. Mai werden zwei Preisträger mit dem Willy-Hager-Preis geehrt. Asya Drenkova-Tuhtan, Universität Stuttgart, erhält die Auszeichnung der Willy-Hager-Stiftung für ihre Arbeit zur Phosphorelimination und -rückgewinnung aus Abwasser mit wiederverwendbaren Nanokomposit-Magnetpartikeln. Und Maximilian Weißbach von der TU München bekommt den Preis für die Entwicklung und technische Umsetzung von Steuerstrategien in Abwasserbehandlungssystemen, mit denen sich Stickstoff entfernen und gleichzeitig Energie aus Stickstoff zurückgewinnen lässt.
Mit einem Promotionspreis werden Dr. Tobias Bader, Zweckverband Landeswasserversorgung Langenau, und Dr. Jens Müller, Leibniz-Institut für Ostseeforschung, ausgezeichnet. Bader entwickelte eine Strategie zur Auswertung von LC-HRMS-Daten – eine Weiterentwicklung der Non-Target-Analytik, die im Wasserfach von großer Bedeutung ist. Müller konnte die Jury mit seiner Forschung zur Versauerung der Ozeane überzeugen.
Den Preis der Wasserchemischen Gesellschaft erhält Dr. Holger Lutze von der Universität Duisburg-Essen für seine Arbeiten zu oxidativen Prozessen in wässrigen Systemen. Mit seinen Untersuchungen, die von grundlegenden Mechanismen bis hin zur wissenschaftlichen Begleitung großtechnischer Umsetzungen reichen, hat er der wasserchemischen Forschung wichtige neue Impulse gegeben.