Bei der Installation eines Automatisierungssystems mit Rundkabeln hat der Anwender zunächst einmal die Wahl zwischen zwei Übeln: Entweder er macht alles selbst und klemmt all die Stecker und T-Stücke in Eigenleistung an die einzelnen Leitungen – oder er nimmt zusätzliches Geld in die Hand und lässt sich die Rundkabel vorkonfektioniert liefern.
Alternative zu Steckern
Anders stellt sich die Installation eines AS-Interface-Netzes dar. Denn das gelbe Flachkabel wird einfach in der gewünschten Länge von der Trommel genommen und direkt durch das Modul geführt. Fehler sind dabei prinzipiell ausgeschlossen, dafür sorgt die spezielle Profilierung des Kabels. Der Anschluss erfolgt ohne Stecker mit Hilfe der AS-i-Durchdringungstechnik: Die Kontaktnadeln des Geräts schieben sich zwischen die Drähte des Leiters und stellen so eine sichere Verbindung her. Pro Leitung werden dabei je Kontaktstelle jeweils zwei vergoldete – gedrehte, nicht gestanzte – Nadeln verwendet. Das Auftrennen des Kabels ist dazu ebenso wenig nötig wie das Abisolieren der Adern oder des Mantels. Und falls das Modul an dieser Stelle nicht mehr gebraucht wird, lässt sich der Kontakt jederzeit lösen. Neben den Einsparungen beim Material sowie beim Zeitaufwand für Installation und Dokumentation bietet die AS-i-Anschlusstechnik Vorteile beim Layout der Netze. Anders als bei Rundkabel-Systemen sind auch Stichleitungen und damit beliebige Baumstrukturen möglich – der Topologiefreiheit sind kaum Grenzen gesetzt.
Rund bei Bedarf
In der Praxis gibt es immer wieder einzelne Maschinen- oder Anlagensegmente, die sich mit Rundkabeln besser erschließen lassen. In solchen Fällen kommen Passivverteiler zum Einsatz. Mit ihnen kann man Rundkabelleitungen vom Flachkabelstrang abzweigen und über die üblichen M12-Stecker AS-i-Module anschließen. Da M12-Kabel wegen des geringeren Leitungsquerschnitts grundsätzlich weniger Strom vertragen, wird unter Umständen eine zusätzliche Sicherung nötig. In vielen Passivverteilern ist diese schon integriert.