Service rund um Korrosionsschutz Damit die Anlage rundherum sauber bleibt

05.07.2017

Wer umfassenden Service bieten will, muss breit aufgestellt sein – findet Dr. Daniel Keßler, Leiter des Geschäftsbereichs Oberflächenschutz bei Rema Tip Top. Gemeinsam mit Udo Sänger, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft SKO Säureschutz und Kunststoffbau, erläutert er, wie die Aufstellung des Unternehmens hilft, Kunden ganzheitlich zu betreuen.

Den vollständigen Hintergrundartikel zum Thema Korrosionsschutz für Anlagen finden Sie hier.

P&A: In den letzten Jahren haben sich etliche große Unternehmen gezielt verschlankt, jüngst Bayer, das seinen Bereich Material Science unter dem Namen Covestro als unabhängiges Unternehmen abgestoßen hat. Herr Keßler, wieso agieren Sie gegenteilig und kaufen zu?

Keßler: Unser Ziel ist es, ein Höchstmaß an Kompetenz und globaler Verfügbarkeit unter einem Dach zu bündeln. Hersteller müssen sich spezialisieren, weil es um spezielle Produkte geht – wir als Lösungsanbieter müssen dagegen die gesamte Bandbreite an Service abbilden, um unsere Kunden zufriedenzustellen. Kompetenz in Tiefe und Breite ist einer der Schlüssel unseres Erfolgs. Dass das nur als Komplettanbieter möglich ist, merken wir an der wachsenden Zahl unserer Kunden.

Können Sie aktuelle Beispiele nennen?

Keßler: Für einen Kupfer- und Nickelproduzenten in Finnland haben wir in der ersten Jahreshälfte über 300 Tonnen Material für verschiedene Produktionsbereiche geliefert, das Beschichtungen, aber auch Ausmauerung umfasst. Das Projekt ist ein gutes Beispiel für gleich zwei unserer Vorteile: Erstens wissen wir uns durch unsere langjährige Erfahrung in der Projektrealisation weltweit auf alle klimatischen, regionalen und infrastrukturellen Herausforderungen einzustellen. Zweitens können wir den Kunden in allen Bereichen seiner Produktion unterstützen – in Erzaufbereitungsanlagen müssen die Anlagenkomponenten nicht nur vor Korrosion durch Prozessmedien wie saure oder alkalische Metallsalzlösungen geschützt werden, sondern auch vor oxidativem Angriff durch hochkonzentrierte Schwefelsäure, welche eigens für den Prozess vor Ort hergestellt wird. Und wir können für jedes Medium die richtige Wahl anbieten.

Sänger: Ein anderes Beispiel aus dem skandinavischen Raum ist eine Beizanlage in Schweden, für die wir aktuell Säureschutz für über 6.000 Quadratmeter Betonflächen installieren. Die Applikation führen wir als SKO aus, aber erst die Partnerschaft mit unserer Muttergesellschaft erlaubt uns, den Kunden umfassend zu beraten und ganzheitlich zu betreuen.

Keßler: Das eindrücklichste Beispiel für aktuelle Projekte, die eine große Bandbreite an Lösungen beinhalten, ist sicherlich eine Schwefel-, Phosphorsäure- und Erz-Aufbereitungsanlage, die gerade im Südosten der Türkei entsteht. Als Turn-Key-Lieferant produzieren und installieren wir für diesen Standort 60.000 Quadratmeter Korrosionsschutz, der mit Gummierungen, Bodenbeschichtungen, Plattierungen und Ausmauerung fast alle Ausführungen beinhaltet, die der Markt kennt. Ein spezialisierter Nischenanbieter hätte für ein solches Projekt weder die nötige Mannschaft, noch das Fachwissen.

Gerade die großen Greenfield-Anlagen entstehen kaum noch in Europa. Ist diese Verlagerung für ein deutsches Unternehmen langfristig ein Hindernis?

Keßler: Seit Jahrzehnten gehören viele unserer Kunden zu den energieintensiven Industrien, die zunehmend die hohen Energiepreise in Europa meiden. Daher ist die Verschiebung, von der Sie sprechen, längst kein neuer Trend mehr. Wir haben uns auf diese Entwicklung weitsichtig eingestellt. Fast die Hälfte der Mitarbeiter des gesamten Unternehmens zählt zum globalen Serviceteam, das auf über 150 Länder in allen Kontinenten verteilt ist. Wir sind absolut zuversichtlich, dass wir mit dieser Aufstellung für die Zukunft gut gerüstet sind, und richten uns auf weiteres Wachstum aus.

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  • Dr. Daniel Keßler, Rema Tip Top: „Unser Ziel ist es, ein Höchstmaß an Kompetenz und globaler Verfügbarkeit unter einem Dach zu bündeln.“

    Dr. Daniel Keßler, Rema Tip Top: „Unser Ziel ist es, ein Höchstmaß an Kompetenz und globaler Verfügbarkeit unter einem Dach zu bündeln.“

    Bild: Rema Tip Top

  • Udo Sänger, SKO: „Erst die Partnerschaft mit unserer Muttergesellschaft erlaubt uns, den Kunden umfassend zu beraten und ganzheitlich zu betreuen.“

    Udo Sänger, SKO: „Erst die Partnerschaft mit unserer Muttergesellschaft erlaubt uns, den Kunden umfassend zu beraten und ganzheitlich zu betreuen.“

    Bild: Rema Tip Top

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