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Profinet-Gateway für die Prozessindustrie „Analoge Daten transportieren“

Pepperl+Fuchs SE

Gerrit Lohmann ist Manager Product Group Remote Systems bei Pepperl+Fuchs.

Bild: Pepperl+Fuchs
19.03.2019

Mit dem LB-Profinet-Gateway hat Pepperl+Fuchs jüngst eine leistungsfähige Kommunikationszentrale für die Prozessindustrie präsentiert. Im Gespräch mit P&A erklärt Gerrit Lohmann, Manager Product Group Remote Systems bei Pepperl+Fuchs, weshalb das Gateway ein Tor zur Industrie 4.0 öffnet und was es mit dem intelligenten Redundanzkonzept auf sich hat.

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Pepperl+Fuchs hat auf der SPS IPC Drives 2018 das LB-Profinet-Gateway vorgestellt. Es soll der Prozessindustrie ein weiteres Tor zu Industrie-4.0-Anwendungen öffnen. Was meinen Sie damit?

Neben Profinet kann das Gateway parallel auch mittels HART/IP angesprochen werden und über dieses Protokoll die Diagnosedaten aller HART-fähigen angeschlossenen Feldgeräte übermitteln. Diese Daten können durch IT-Mechanismen in einem Analysetool zum Beispiel zur Prozessoptimierung oder zur vorbeugenden Wartung weitergenutzt werden – und zwar ohne in die für den Steuerungsprozess wichtige Kommunikation mit dem Leitsystem einzugreifen.

Für welche Applikationen beziehungsweise Einsatzgebiete wurde das LB-Profinet-Gateway primär entwickelt?

Das Profinet-Gateway wurde vornehmlich dafür entwickelt, um vorhandene analoge Sensoren und Aktoren in Ethernet-Netzwerke zu bringen. Bei der Modernisierung einer Anlage besteht der Wunsch, auf neue Technologien aufzusetzen, um zum Beispiel die Anlagentransparenz zu verbessern. Das geht einher mit der Implementierung neuer Kommunikationstechnologien – aktuell also mit Ethernet-basierter Kommunikation. Aber: Die vorhandenen und bewährten Betriebsmittel sollen weiterverwendet werden. Das spart Zeit und Geld, denn es müssen keine Betriebsmittel neu gekauft und installiert werden. Das Profinet-Gateway transportiert die analogen Daten ins Ethernet-Netzwerk.

Ihr Gateway verfügt über ein intelligentes Redundanzkonzept, um die Stabilität des Netzwerks zu gewährleisten. Wie genau funktioniert das Konzept und was macht es intelligent?

Das Gateway hat zwei Ethernet-Anschlüsse, hinter denen ein Switch implementiert ist. Man kann also die Gateways direkt in Reihe schalten, ohne zusätzliche Switches installieren zu müssen. Man kann dann auch einen Ring aufbauen. Der Switch ist intelligent: Sollte die Nachricht nicht am Empfänger ankommen, weil der Ring unterbrochen ist – etwa durch ein defektes Kabel –, wird die Nachricht in die andere Richtung des Rings geleitet und kommt trotzdem beim Empfänger an.

Mit dem steigenden Vernetzungsgrad erhöhen sich zugleich die Anforderungen an die Security. Wie trägt hier das LB-Profinet-Gateway zum Schutz von Geräten und Anlagen bei?

Das Gerät ist nach neuesten Gesichtspunkten der Security entwickelt worden. Es sind alle bekannten Maßnahmen gegen unbefugten Fremdzugriff getroffen. Ferner beobachten wir ständig die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Security, um bei neu auftretenden Security-Lücken schnell handeln und ein Security-Update zur Verfügung stellen zu können.

Gibt es schon Überlegungen, in Zukunft auch Kommunikationsstandards wie OPC UA und TSN zu unterstützen?

OPC UA wird zurzeit im Markt intensiv diskutiert. Das wird mit Sicherheit kommen. Hier gibt es auch inzwischen Kooperationen zwischen verschiedenen Standardisierungsgruppen, dies einheitlich für die Prozessautomation zu definieren. Das Profinet-Gateway ist auf jeden Fall sowohl von der Rechenperformance als auch der Softwarestruktur für OPC UA, TSN oder auch andere Kommunikationsprotokolle vorbereitet.

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