Fossile Stoffe nachhaltig ersetzen BASF stellt ihr Portfolio auf biobasiertes Ethylacrylat um

BASF setzt strenge Nachhaltigkeitskriterien für die stoffliche Nutzung von Biomasse an.

Bild: iStock, BraunS
13.08.2024

Biobasiertes EA hat einen zertifizierten 14C-Gehalt von 40 Prozent und bietet eine Reduzierung des Product-Carbon-Footprint um 30 Prozent im Vergleich zu fossilem Ethylacrylat. BASF plant, ab dem 4. Quartal 2024 ausschließlich biobasiertes Ethylacrylat anzubieten

BASF setzt ein klares Zeichen in der Biotransformation ihres (Meth-)Acrylat-Portfolios und stellt ihre Produktion ab dem 4. Quartal 2024 auf biobasiertes Ethylacrylat (EA) um. Mit einem 14C-rückverfolgbaren biobasierten Anteil von 40 Prozent nach DIN EN 16640 und einem geringen Product-Carbon-Footprint (PCF1) unterstützt biobasiertes EA BASF-Kunden weltweit, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Das Produkt bietet eine PCF-Reduktion von circa 30 Prozent im Vergleich zu fossilem Ethylacrylat.

Zusätzlich zu regulärem biobasiertem EA bietet BASF auch biobasiertes Ethylacrylat BMB-ISCC-Plus an. Hier ist der verbleibende Kohlenstoffgehalt aus fossiler Acrylsäure ISCC-Plus-zertifiziert, und durch die Anwendung des Biomassenbilanz-Ansatzes (BMB) bietet diese Produktvariante einen noch weiter reduzierten CO2-Fußabdruck.

Sofortige Drop-in-Lösung

Das biobasierte Ethylacrylat der BASF wird in Ludwigshafen ausschließlich aus Bioethanol als Alkoholquelle hergestellt. Die chemischen und technischen Spezifikationen des neuen biobasierten Produkts sind identisch mit denen der traditionellen fossilen Version.

„Mit biobasiertem EA können wir unseren Kunden eine sofort verfügbare Drop-in-Lösung für viele Anwendungen anbieten. Ethylacrylat ist ein etabliertes Produkt, das unsere Kunden dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Wir wollen im Markt ein klares Signal setzen, dass wir unsere eigene Nachhaltigkeitstransformation vorantreiben. Ab dem 4. Quartal 2024 werden wir kein fossiles EA mehr vertreiben und künftig ausschließlich biobasiertes Ethylacrylat anbieten“, sagt Dr. Reiner Geier, Senior Vice President Industrial Petrochemicals Europe.

Keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion

Das biobasierte Ethylacrylat der BASF setzt überwiegend nachhaltiges Bioethanol aus europäischen Quellen mit Getreide als Rohstoff ein. BASF setzt strenge Nachhaltigkeitskriterien für die stoffliche Nutzung von Biomasse an. Das von BASF gekaufte Bioethanol steht in keiner Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion: Bioethanol wird hauptsächlich aus Reststoffen der Stärkeproduktion, minderwertigem Getreide oder Melasse hergestellt, die allesamt nicht in der Lebensmittelproduktion verwendet werden können. Getreide, das weder als Lebens- noch als Futtermittel geeignet ist, kann ebenfalls für die Bioethanolproduktion eingesetzt werden.

Biobasiertes EA bietet ein breites Anwendungsspektrum und kann in einer Vielzahl von Polymerdispersionsanwendungen eingesetzt werden, wobei die Lack- und Klebstoffindustrie die primären Zielbranchen sind.

Das biobasierte Ethylacrylat der BASF ist seit März 2024 vom TÜV Austria als „OK bio-based“ zertifiziert.

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