Mini-Roboter auch für Medizintechnik Biegen und strecken...

Bild: iStock, arlindo71
24.05.2018

... so bewegen sich manche Raupen vorwärts. Nicht alle, jedoch ein paar der Schmetterlingslarven, kommen spannerartig von A nach B. Diese Eigenschaft haben sich nun Wissenschaftler zu Eigen gemacht und Mini-Roboter entwickelt, die beispielsweise Medikamente im Körper an die richtige Stelle bringen - angetrieben und gesteuert über Magnetfelder.

Bevor ein wunderschöner Schmetterling durch die Lüfte gleitet, beginnt das Leben der bunten Flatterer als Raupe. Die meisten sehen nicht besonders hübsch aus, jedoch gibt es auch unter den Tieren wahre Schönheiten. Auch in der Fortbewegung unterscheiden sich die Tiere. Es gibt kriechenden Exemplare und die Spanner. Hier macht die Raupe zunächst einen hohen Buckel. Anschließend wird der Vorderkörper ausgestreckt um zum Beispiel zum nächsten Blatt zu kommen. Dann wird der Hinterkörper nachgezogen, bis hier wieder die Buckelstellung erreicht ist. So kann sich die Raupe relativ schnell von A nach B bewegen.

Diese Fortbewegungsweise haben sich nun Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts genauer angesehen und einen äußerst kleinen Roboter entwickelt. Es ist die Beweglichkeit, die den entworfenen Milliroboter auszeichnet. Das winzige Vehikel, ein gerade einmal vier Millimeter langer Streifen elastischen Silikons, lässt sich in verschiedenen Fortbewegungsarten betreiben, sodass sich der Milliroboter sogar durch eine komplexe Umgebung manövrieren lässt. Den Milliroboter testete das Team in einer synthetischen Magenattrappe und in Hühnerfleischgewebe, wo sich der Mehrkämpfer bestens schlug. Wenn die Forscher ihn dabei nicht direkt beobachten konnten, verfolgten sie mit Ultraschall, wo und wie genau der Roboter sich seinen Weg bahnte.

Bis solch ein Milliroboter in beispielsweise Patienten eingesetzt werden kann, sind zwar noch große Herausforderungen zu bewältigen: So muss er beweisen, dass er sich auch durch den menschlichen Körper steuern lässt. Doch die Forscher sind zuversichtlich, dass sie diese Hürden nehmen können. Den Wissenschaftlern schwebt vor, dass die Milliroboter eines Tages Medikamente dorthin transportiert, wo sie gebraucht werden – wie bei einer Paketlieferung.

Verwandte Artikel