Das Modell, das das Forschungsteam erarbeitet hat, ist für die Konsument:innen in der Anwendung unkompliziert: Nachdem sie im Handel eine Plastikflasche erworben haben, scannen sie einen für jede Flasche einzigartigen QR-Code, der dann technisch in einer Blockchain mit einem Token versehen wird. Wenn die Anwender nun die benutzte Flasche wieder in einem Recycling-Container entsorgen, wird der QR-Code erneut gescannt und damit der weitere Prozess in Gang gesetzt. In einer digitalen „Brieftasche“ der Konsumentinnen und Konsumenten landen dann unterschiedliche Incentives.
„Wir haben drei verschiedene Arten der Belohnung erprobt: Unter dem Aspekt der ‚Gamification‘ wurde den Nutzer:innen eine Rangliste präsentiert, in der sie einen Überblick über ihren Plastikverbrauch und ihr Recyclingverhalten gewinnen konnten. Als zweites Incentive konnten sie eine Spende einem wohltätigen Zweck zukommen lassen und der dritte Bereich bot ein Gewinnspiel mit entsprechenden Lotterietickets“, so Christian Wankmüller aus der Abteilung für Produktionsmanagement und Logistik.
Bereits erprobt
Im Zuge einer Pilotstudie wurde das System bereits mit einer kleinen Gruppe von Studienteilnehmenden erprobt. Die Studie wurde gemeinsam mit der WU Wien, dem Austrian Blockchain Center, Coca-Cola HBC, Eurest, dem Österreichischen Roten Kreuz und Special Olympics Austria durchgeführt.
Wankmüller fasst zusammen: „Die Erkenntnisse aus der Pilotstudie zeigen uns, dass ein solch neuartiges Anreizsystem praktisch und technisch machbar ist. Die token-basierten Incentives sind geeignet, um die Endverbraucher:innen zum ordnungsgemäßen Recycling von Plastikflaschen zu bewegen. Insgesamt kann so erreicht werden, dass weniger Neuware produziert werden muss und mit einer höheren Sammelquote von Kunststoffflaschen gerechnet werden kann.“