Mit dem Innofill Glass DRS bietet KHS seinen Kunden einen Glasfüller, der immer wieder mit neuen Lösungen an die Bedürfnisse der Anwender angepasst wird. Die Version der Maschine, die bei der Badischen Staatsbrauerei Rothaus steht, ist dennoch eine ganz besondere. Die flexible Linienmaschine mit 132 Füllstationen für bis zu 50.000 Flaschen pro Stunde soll nämlich eine hygienische Abfüllung bei geringem CO2- und Medieneinsatz gewährleisten. Dabei hat sich KHS nach eigenen Aussagen an gleich vier Punkten in der Brauereitechnik verbessert.
Flaschenführung mit wenigen Handgriffen anpassen
Rothaus füllt auf seiner Neuinvestition Flaschen von 0,5 und 0,33 l ab. Schnelle Formatteilwechsel steigern die Flexibilität in der Produktionsplanung und Anlageneffizienz. KHS bietet dazu als neuen Standard seine hygienische Schnellverriegelung QUICKLOCK an. Flaschenführungsteile sind mit wenigen Handgriffen getauscht und halten sicher durch den Formschluss zwischen Auflage und Formatteil.
Die Umstellzeit für Füller mit einem Verschließer reduziert sich im Zuge dessen um bis zu 33 Prozent auf nur noch 15 bis 20 Minuten. „Einfache Schaltknäufe lösen und befestigen nicht nur, sondern sind auch stabil, sodass sie beispielsweise Glasbruch oder Chemikalien standhalten“, erklärt Ludwig Clüsserath, Leiter Entwicklung Fülltechnik bei KHS.
Kein Klirren und Brechen
Damit es gar nicht erst zu einem möglichen Flaschenbruch kommt, ist der Innofill Glass DRS mit dem zum Patent angemeldeten SOFTSTOP-System ausgestattet. Der kompakt und hygienisch gebaute Flaschenstopper wird bei voller Leistung aktiviert. Eine Lichtschranke misst hier die Abstände der Behälter bei der Zuführung in den Füller. Anschließend sorgt ein Bremskeil für ein schonendes Abbremsen des Flaschenstroms, sodass der Füllprozess und die Aufschäumung bei konstant hoher Leistung erfolgen. Ein Umbau für andere Formate ist nicht notwendig. Die Bremsrampe vermeidet zusätzliches Scuffing und Lärm.
Beim anschließenden Füllen sorgt das Assistenzsystem DIAS für einen überwachten Füllprozess. Drucksensoren in jedem Füllventil sollen eine lückenlose Überwachung von Druck, Zeit und Schrittfolge bieten. Abweichungen von Sollwerten werden dadurch sofort erkannt.
Besonders hervorzuheben ist dabei laut Hersteller die Kontrolle der Evakuierungs- und CO2-Spülprozesse zur Realisierung niedriger Sauerstoffaufnahmen. Flaschenbruch wird über den gesamten Bearbeitungswinkel erkannt und die Bottle-Burst-Routine gestartet. Die Daten der Sensoren können als Druckkurve auf dem Bildschirm aufgerufen werden. „Bediener bekommen dadurch die Möglichkeit, Fehler schnellstmöglich zu erkennen“, sagt Clüsserath. In der Praxis soll das nicht nur zu einer gezielten und schnellen Reparatur und einer Entlastung der Bediener führen, sondern auch als Basis für eine vorbeugende Wartung dienen.
Dem Bier die Schaumkrone aufsetzen
Ein weiteres wesentliches Merkmal ist die kamerageführte HDE-Regelung OPTICAM. Der durch die HDE erzeugte Schaum verdrängt den Restsauerstoff aus der Flasche und ist daher für die Qualität des Bieres von sehr großer Bedeutung.
Da das Aufschäumen jedoch von diversen Parametern im Füllprozess abhängig ist, ermöglicht KHS mit seiner kamerageführten Regelung eine ständige Kontrolle und Regelung der Schaumkrone unabhängig vom Bediener. So kann Rothaus einerseits einem übermäßigen Bierverlust durch Überschäumen vorbeugen, gleichzeitig aber auch unzureichend aufgeschäumte Flaschen erkennen und ausschleusen. Kommt es beim Bier zu hohen Fehlerquoten, erfolgt ein Produktionsstopp und die Bediener können die Ursache in einer übersichtlichen Auswertung ablesen.