P&A:
Was zeichnet die Halag Chemie aus?
Hansueli Götti:
Wir produzieren hochspezifische Reinigungs- und Desinfektionsmittel, vornehmlich für die Ernährungswirtschaft. Unsere Kunden schätzen, unter anderem, unsere persönliche Fachberatung und die Services, die wir rund um unsere Produkte anbieten. Eine weitere wichtige Leistung für unsere Kunden ist kurzfristiger Lieferservice, auch für kleine Mengen.
Ihre Laugen füllen Sie auf einer vollautomatischen FSL-EVO S von Bizerba. Aus welchen Gründen haben Sie sich für diese Abfüllanlage entschieden?
Hauptgrund war die Leistung in unseren Anwendungen. Unsere Anforderung war, dass wir, im Vergleich zum Vorgänger, ungefähr die doppelte Menge in der gleichen Zeit abfüllen können, also etwa 200 Gebinde pro Stunde. Wir füllen Reinigungsmittel für die Lebensmittelindustrie ab. Das sind starke Laugen. Eine Maschine muss bei uns also laugebeständig sein und mit stark schäumenden Medien zurechtkommen.
Was ist bei Ihrer Anwendung die größte Herausforderung für eine Abfüllanlage?
Sicherlich unsere kleinen Losgrößen. Das ist bei uns Tagesgeschäft: Kurze Laufzeiten, hohe Flexibilität, kundenspezifische Produkte. Wir rüsten die Anlage mindestens zwei- bis dreimal auf ein neues Produkt um.
Wie lange benötigen Sie für einen solchen Rüstvorgang?
Ungefähr 15 bis 20 Minuten inklusive Reinigung, und dann läuft es mit dem neuen Produkt. Dieser effiziente Reinigungsschritt war ein großer Beweggrund für uns.
Und die Verpackungsgrößen sind jeweils die gleichen?
Genau, auf zwei Gebinden. Auch hier ist die Umstellzeit sehr kurz.
Wie viele unterschiedliche Produkte füllen Sie auf der Anlage?
Auf der Seite, auf der wir die Laugen füllen, sind es circa 100 verschiedene Produkte, die auf der Anlage abgefüllt werden. Wir stellen Säuren und Laugen her, die voneinander separiert abgefüllt werden müssen. Insgesamt sind es 200 bis 250 verschiedene Rezepturen.
Von wo bis wo reichte die Zusammenarbeit mit Bizerba? Gab es eine frühe Zusammenarbeit bei der Planung?
Bizerba Busch ist seit über 20 Jahren unser Anlagenlieferant. Dementsprechend waren sie schon beim Projektstart und dem Erstellen der Anforderungen mit integriert. Zum Beispiel hatten wir sehr enge Platzverhältnisse, deshalb mussten einige Anpassungen gemacht werden, gerade mit dem Drehen und Ausstoßen. Da ist man sehr auf unsere Wünsche eingegangen und hat die Anlage dementsprechend konstruiert. Diese Dinge sind Spezialanfertigungen. Das haben wir gemeinsam mit Bizerbas Ingenieuren bei uns so entschieden. Die Zusammenarbeit war sehr konstruktiv. Man hat die Probleme erkannt und die Anlage dementsprechend umgesetzt.
Wie lief dann die Inbetriebnahme ab?
Sehr positiv. Auch durch die räumliche Nähe war im Falle einer Störung in wenigen Stunden ein Programmierer bei uns, der den Fehler korrigiert hat — und die Anlage lief weiter.
Wie lange ist die Anlage jetzt bei Ihnen im Betrieb und wie sehen Ihre bisherigen Erfahrungen aus?
Installiert wurde sie im Dezember letzten Jahres und ist seit Januar im Einsatz. Sie ist also seit etwa acht Monaten im Betrieb. Unsere Erfahrungen sind sehr gut. Die von uns geforderten Leistungen wurden eingehalten. Auch wurde bei der Anführungsphase sehr flexibel reagiert, damit das Produkt reibungslos gestartet werden konnte. Die Anlage läuft auf den Zahlen, die wir uns gewünscht haben.